Fekete Ludwig: Türkische schriften aus dem Archive des Palatins Nikolaus Esterházy (Budapest, 1932)

Urkunden und Schriften (in Übersetzung)

wollenden Verhalten gegen die Mohammedaner entspringt, freund­schaftlich folgendes mitgeteilt: Ihr habt Uns, Eurem Freunde, nun einen Brief gesandt, in wel­chem die Ankunft Unserer vorher geschriebenen Briefe und auch einige Grenzangelegenheiten mitgeteilt wurden. All' dies ist von Uns zur Kenntnis genommen worden. Unsererseits ist nie eine Bewilligung oder Erlaubnis erteilt worden, gegen Euch irgendwie in friedenswidri­ger Absicht vorzugehen und Euch Schaden zuzufügen, Wir haben die Gäzis unserer Grenzlinie immer ermahnt, den Frieden nicht zu verletzen. — In erster Linie ist über die in der Umgebung von Egri vorgefallene Angelegenheit geschrieben worden. Von dieser Sache haben Wir keine Kenntnis gehabt, es ist auch keine Bewilligung hiezu gegeben worden. Als Wir Uns jedoch der Sache annahmen und nach der Wahrheit gefragt wurde (erfuhr man folgendes): Als un­längst eine grosse Anzahl Eurer Räuber gegen einige Palanken in der Umgebung von Egri zogen in der Absicht Schaden zuzufügen, wurden sie mit Gottes Hilfe daran verhindert. Als sich aber die Levend's und viele Räuber von neuem zusammenrotteten, von Euch aus gegen die Festung Sente 1 im Sandzak Segedin einen Angriff machten, das Tor einbrachen, viele Leute töteten, die Tiere (der Festung) wegtrieben und viele Leute auch gefangennahmen und mit sich führten, gerieten auch die Gäzis der Grenzlinie in Eifer und es kam, als sie zur Ver­folgung jener friedenstörenden Räuber ausrückten und (beide Teile) zusammentrafen, zu einem Vorfall zwischen ihnen. Wir sagen aber nicht, dass dies berechtigt und mit Unserer Bewilligung geschehen sei, weil es von Seiten Seiner Majestät, unseres glücklichen und sehr erlauchten Pädisähs, des Zufluchtsortes der Welt, nie eine allerhöchste Bewilligung zu friedenswidrigen Handlungen und Bewegungen gege­ben hat und auch Unsererseits keine Bewilligung dazu besteht. Immer schreiben Wir Euch, Unserem Freunde, und bemühen Uns, dass Ihr zu derartigen Freveltaten keine Bewilligung erteilet. Es war auch nicht richtig, dass Ihr die vielen Leute, die sich unlängst zusammenrotteten und gegen die Umgebung von Sölnok vordrangen, obwohl Ihr davon erfahren hattet, nicht daran verhindert und ihnen (zu Übergriffen) Bewilligung erteilt habt. — Dass sich in den letzten Tagen auch in dem Grenzgebiet von Kaniza und Pözega 2 viele Eurer Soldaten zusammen­1 Zenta (früher Szenta) im Kom. Bacs-Bodrog, am rechten Ufer der Theiss. 2 = Pozsega, in Slawonien.

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