Fekete Ludwig: Türkische schriften aus dem Archive des Palatins Nikolaus Esterházy (Budapest, 1932)
Urkunden und Schriften (in Übersetzung)
Grund ihres für weise erachteten Beschlusses, im Sinne der Diplome Seiner Majestät, des verstorbenen und seligen Gäzi Sultan Sülejmän Hans — Gottes Erbarmen und Wohlgefallen über ihn l —, die Regierung Siebenbürgens ernannt. Da es aber zwischen ihnen zu Uneinigkeiten kam, fassten sie nun neuerdings ein Törvln ab und beschlossen binnen sechs Wochen die Einsetzung der von ihnen gewünschten Person zum Herrscher, Es steht fest, dass die Ernennung sowie die durch den Pädisäh erfolgende Einsetzung dieser auf solche Art, auf Grund von Beratungen und auf gesetzlichem Wege, von den Vornehmen der drei Nationen zum Herrscher empfohlenen Persönlichkeit der Gunst des Sultans bedürfe. — Also mit einem Worte: Für die seitens der beiden Herrscher ernannten Verwalter der Grenzgebiete ist es nötig, dass sie miteinander immer höflich umgehen und freundschaftlich verkehren, dass Geschenke, Andenken und viele Pferde gesandt werden, dass zwischen den beiden Parteien volle Einstimmung bestehe und die Befehlshaber sowie die übrigen Soldaten des Grenzgebietes, die dieses Verhältnis sehen, den Frieden in Ehren halten und miteinander freundschaftlich und innig verkehren, was zu der Hoffnung berechtigt, dass keinerlei Zwietracht vorkommen werde. Wenn Ihr Euch aber mit dem Vezir des Pädisähs in Ofen nicht in eine derartige Verbindung setzet, dann werden auch jene 1 nicht freundlich sein, die Zwietracht wird nicht beseitigt werden und die Heuchler werden Gelegenheit finden und ganz gewiss viel Unruhe stiften. — Wahrlich, wenn die Befestigung des Gebäudes des Friedens beabsichtigt ist, dann möget Ihr im Sinne des Gesetzes ein würdiges Verhalten an den Tag legen und Euch bemühen, Beweise der Freundschaft zu geben, dann mögen Geschenke 2 und Andenken stets wechselseitig gehen und kommen und möget Ihr Euch für die Stärkung der Eintracht einsetzen, damit die Herrscher der beiden Parteien, wenn sie davon hören, sich freuen und es würdigen und segnen können, wie äusserst eifrig Euer Bestreben um die Festigung des Friedens ist. — Der Friede sowie die Feindseligkeit liegen ganz und gar in den Händen der Verwalter des Grenzgebietes beider Parteien. Dementsprechend möget Ihr dies zur Kenntnis nehmen und es nicht versäumen, Euch würdig zu verhalten, da Unsererseits gegen den zwischen uns bestehenden Frieden und wider die grossherrlichen Diplome seit so langer Zeit kein unbedachtes Vergehen vorgekommen ist. — Ihr habt gehört, dass Wir unlängst auf ein blosses 1 D, i. die Vezire von Ofen. 2 Im Türk: ... Eure Geschenke.