Domanovszky Sándor: József nádor iratai III. 1807-1809. (Budapest, 1935)
1807 okt.-dec.
Einen Auszug aus der Erzählung dieser Verhandlungen zu liefern, ist aus der Ursache ganz überflüssig, weil mehrere Nuncien und Beschlüsse hier nur kurz und unvollständig auf geführet werden, während die gewöhnlichen Berichtleger nicht nur Abschriften derselben, oder Anzeigen ihres wörtlichen Inhaltes geliefert, sondern auch die bey den Debatten vorgekommenen merkwürdigeren Aeusserungen, und die vorzüglicheren Beweggründe sowohl des einen, als des anderen Theils bey gebracht haben. Da ich gleich jedem solchen Rapporte meine unzielsetzigsten Bemerkungen über den Verlauf und das Resultat der Debatten hinzufügte, so glaube ich mich hier auf selbe um so mehr beziehen zu müssen, als ich in der vorhegenden Note S.-er K. Hoheit nichts finde, was meine frühere Ansicht der Gegenstände, um die es sich hier handelt, ändern könnte. Eigentlich enthält zwar die Note des Erzherzog Palatinus mehr Erzählung als Raisonement ; aber letzteres ist doch hin und wieder mit eingewebt, und die Tendenz desselben gehet offenbar dahin, den Beweis herzustellen, daß der Antrag der Stände, für den Fall der Fortdauer des Landtages sich zur Sankzionirung des Artikels, welcher die Stellung von 12.000 Rekrutten betrift, und zur Effektuirung dieses Artikels noch währendem Landtage, ferner, wenn die Zeit zu sehr dringen sollte, auch selbst zu einem Auswege wegen der Geldsubsidien anzubiethen, dem Allerhöchsten Interesse zuträglicher als der Antrag der Stimmenmehrheit der Magnaten, welche diesen Punkt verwarfen, ist. Ebendieselbe Meinung hat, wie aus dem unmittelbar vorhergehenden Numer erhellet, auch der Judex Curiae aufgestellet, und obwohl ich bereits dort die Ursache angab, warum ich dieser Meinung nicht so ganz beystimme, so gebe ich doch gerne zu, daß man eine oder die andere Meinung vertheidigen kann, ohne darum mit Recht den Vorwurf auf sich zu laden, daß man den Absichten Eurer Majestät entgegenhandle. Allein, wenn man den ganzen Verlauf der Debatten im Zusammenhange erwägt, und sich an die ausführlichen Relazionen des Drevenyak und Csapo zurückerinnert, so Hegt das Uebel nicht darin, daß die Meinungen der beyden Tafeln sich über obigen Punkt theilten, sondern darin, daß die Stände, ungeachtet der erklärten Allerhöchsten Willensmeinung wegen baldiger Auflösung des Landtages doch auf die Fortsetzung desselben mit so vieler Heftigkeit drangen, daß sie Arbeiten auf selben beendigen wollen, die, um sie gehörig zu vollenden mehrere Jahre erfordern, daß sie die Rekrutten Stellung nur auf dem Fall, wenn Euer Majestät die Fortdauer des Landtags zugestehen, sogleich zur Ausführung bringen, wegen Entrichtung der Subsidien aber eine sehr weitentfernte und ungewisse Aussicht öfnen wollen, daß die Magnaten anfangs ernstlich entschlossen schienen, die Sankzionirung der beyden Artikeln und