Domanovszky Sándor: József nádor iratai II. 1805-1807. (Budapest, 1929)

1805

Ebenso groß ist das Hindernis, welches noch bis jetzo die beschwerliche Verbindung zu Lande zwischen Carlsstadt und der Seeküste dem Fruchthandel im Wege legt, da selber wegen Mangel an den nöthigen Fuhren und bequemen Strassen nur in geringer Quantitaet und zu gewissen Zeiten betrieben werden kann. Diede Unbequemlichkeiten erhöben den Preiß der Landfracht,, mithin auch jenen der an die Seeküste gestellten Früchte, machen, sie also zur Concurrenz mit denen aus fremden Häfen dem Aus­lande zugeführten Früchten nicht geeignet. Ist nun überdies der Preiß derselben in dem Temesvarer Banate, woher die Karlsstädter Kaufleute ihren Waitzen beziehen, auf einen solchen Punct gestie­gen, daß er mit Zurechnung der Transportskösten bis nach Carls­stadt und an die Seeküste, im letzterem Orte theuerer ist, als jene Früchten, welche aus Italien, ja selbst auf einem grösserem Umwege­aus Odessa zugeführt werden, wie dieses, laut dem Berichte des Fiumaner Guberniums, schon wirklich der Fall war, und zum Theil noch ist, so kann die Ausfuhr von keiner Bedeutung sein, indeme es gar nicht zu vermuthen ist, daß ein Handelsmann seine Waren, um sich einen weiteren Absatz zu verschaffen, mit Verlust an Mann zu bringen gedenke, wo er sie auf andern Wegen theuerer verkaufen kann. Dahero glaube ich, so lange die höheren Preise der Früchten im Temescher Banate bestehen, so lange die Zufuhr von Carls­stadt auf Fiume so beschwerlich ist, so lange endlich selbst die Anzahl fremder Käufer in den hungarischen Seehäfen so wenige wie bishero ist, ohne Anstand behaupten zu können, auch in der Folge die gegenwärtig bestehende Bewilligung der Warenausfuhr, die Anzahl der ausgeführten Früchten nicht merklich vermehren,, und dahero die inländischen Preise derselben nicht erhöhen werde. Das durch glaubwürdige Berichte bestätigte Beispiel dieses Jahres lehret uns ferner, daß, wie in jeder Handelsspeculation, auch in jener mit Früchten der Handelsmann dem grösseren und sicheren Gewinne nachgehet; so wie nämlich die Preise der Brod­früchten in denen benachbarten oesterreichischen Provincen, in denen obern Gegenden des Landes stiegen, sah man täglich die Anzahl mit Brodfrüchten beladenen, die Donau aufwerts fahrenden Schiffen zunehmen, wie die Aerarialeinkäufe veranlaßt, der Ruf einer Noth im Böhmen sieh verbreitete, und die Preise in Wien fast jene überstiegen, welche damals an der hung. Seeküste; bestanden, änderte ein grosser Theil der Karlsstädter Kaufleute, welche eben Brodfrüchten, vorzüglich Waitzen zu Becse im Banate luden, seine Speeulation und Fuhr mit denen grossen, sonst gewÖn­lich blos zur Schiffart auf dem Saustrome bestimmten eichenen Schiffen die Donau hinauf (eine bishero unerhörte Sache) um ihre Früchten in dem obern Gegenden, wo sie theuerer, als an der Seeküste waren, auch die Nachfrage stärker war, zu verschleissen.

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