Domanovszky Sándor: József nádor iratai II. 1805-1807. (Budapest, 1929)

1805

der Donau Mittel gefunden aus der Stadt und auf der Schiffbrücke wieder an das jenseitige Ufer zu kommen, woselbst sie solche anhing und bis zu ihrer am 19-ten Novbr. erfolgten Abmarsch bewachte. Als der Unterzeichnete in der Stadt zurückkehrte, ward ihm gemel­det, daß mehrere feindliche Kriegsgefangene während des obigen Volks­auflaufs Gelegenheit gefunden hatten, sich in der Stadt zu verstecken und so von dem Transporte zurückzubleiben, der gleichwohl durch einen Fähn L rieh des Gyulaischen Infanterie Regiments nach Ofen abgeführt worden war. Diese Gefangenen wurden auf die Veranlassung des Unterzeichneten hervorgesucht und da er Niemand mehr bei Händen hatte, dem er die Abführung derselben nach Ofen auftragen konnte — massen, daß zu seiner Disposition bestirnt gewesene 'Husarendetachement noch nicht angekommen War, wodurch die Mannschaft von der Escadron des Kaiser Cuirassier Regi­men] ts in den verschiedenen Aviso-und Assistenzposten so sehr getheilt werden musste, daß der Unterzeichnete nur den Rittmeister mit 15 Mann bey sich hatte, die er zur Handhabung der inneren Ruhe nicht aus der Stadt ent­fernen konnte, weil das Volk in seiner ängstlichen Besorgniss stets zum Auflauf geneigt, auch allgemein den Wunsch gegen den Unterzeichneten äusserte, daß er die Stadt verlassen möge, und demselben dadurch an Tag legte, daß von Seite der Stadt dem feindlichen Detachement Lebensmitteln zugeführt wurden, die es auch auf den rechteti Ufer der Donau sich ver­schaffen konnte, sohin derselbe um aller Unordnung vorzubeugen, obige Mannschaft unausgesetzt, bei Tag und Nacht munter und in Bereitschaft halten müsste, — so sah er sich genöthiget diesen Kriegsgefangenen eins­weilen Quartiere geben zu lassen, indem er dabei die Hofnung hägte, zu deren Absendung nach Gelegenheit genug zu erhalten. Indessen waren diese Leute bemühet eine noch üblere Stimmung ins Volk zu bringen, und der Magistrat vergass sich so ganz, daß er sogar einen Kriegsgefangenen fran­zösischen Commissair das dasige Magazin übergab, worüber mir von meinen Adjutanten die Meldung erstattet wurde. Um nun allen noch möglichen Meuterei vorzukommen, und da weder Officiers noch Truppen da waren, durch welche der Unterzeichnete diese Kriegsgefangene Mannschaft von Presburg hätte abführen lassen können, so sah er sich genöthiget die Ein­leitung dahin zu treffen, daß der französische General solche gegen Revers übernahm. Hierüber hatte der Unterzeichnete, mit Einsendung dieses Reverse i die schuldige Meldung erstattet, bei dem Drang damaliger Ge­schäfte aber-die Ursache dieses Fürgangs nicht hinlänglich erörtern können. Dies mögte dann dazu beigetragen haben, daß sein diesfälliges Benehmen, als sehr dienstwidrig Euer Majestaet vorgestellt werden-muste, und allerr höchst Dieselben ihm durch dem Hofkriegsrathspräsidenten Allerhöchts dero Unzufriedenheit zu erkennen gaben, welche er auch würde verdient haben, wenn nicht die ganz besondern Umstände ihn unmittelbar so zu handeln genöthigt hätten. Hier findet sieh der Unterzeichnete verpflichtet allerunterthänigst anzuerkennen, obgleich er die bestirnte Weisung von Se. königl. Hoheit erhalten hatte, sich beim Annähern des Feindes mit dem beihabenden Cavaleriedetachement in Ordnung gegen Gran zurückzuziehen, so war es ihm in Hinsicht auf den Hofkriegsräthlichen Praesidialbefehl vom 9-ten November noch zu wichtig, die Comunication für das Merveldische Corps, von dessen Anmarsch-er ausser dem durch verschiedene Nachrichten preve­nirt war, über Presburg offen, das Magazin aber daselbst für dieses Corps unberührt zu erhalten, so konnte er auch unmöglich einen feindlichen Chasseurslieutenant mit etlichen 30 Mann die Stadt Presburg übergeben, ohne vorher wenigstens dem französischen Commandanten der Avantgarde dasjenige bekannt gemacht, und ausgewirkt zu haben, was Se. königl. Hoheit in der hohen Verordnung vom 7-ten Nov[em]ber anzubefehlen geruhet hatten.

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