Domanovszky Sándor: József nádor iratai II. 1805-1807. (Budapest, 1929)

1805

In Karlsstadt und längst dem Saustrome waren die Preise der Früchten, vorzüglich aber des Waitzens, laut den obangeführ­ten Berichten der dortigen Stadt und des Agramer Comitats, theils nur um etwas höher, als vor erlaubter Ausfuhr, theils aber auch minderer. In Fiume und an der Seeküste waren sie im Monate Novem­ber, ohnerachtet der erlaubten Ausfuhr und der geringen Zufuhr neuer Vorräthe, nicht höher, als im Jahre 1803, und überstiegen nie 6 f. per Metzen Waitzen, wo selber doeh zur nämlichen Zeit in Wien bis auf 7, auch 8 f. stieg. Vergleicht man diese Tatsachen mit einander, so scheint es mir keinen Zweifel zu unterliegen, daß die erlaubte Ausfuhr des Waitzens keinen wesentlichen Einfluß auf die Erhöhung der Preise im verflossenen Jahre gehabt habe. Da diese allergnädigste Bewilligung, wie ieh Anfangs bewies, auch keine ungewöhnliche Verminderung des Materials in Hungarn verursacht hat, so glaube ich, die erste Frage verneinend beant­worten und mit Grund behaupten zu können, daß die Waren­ausfuhr dem Staate im verflossenen Jahre nicht schädlich gewesen sei. Man konnte hier den Einwurf machen, daß die Waren­ausfuhr aus der hun garischen Seeküste im verflossenem Jahre hauptsächtlieh darum nicht beträchtlich gewesen, weil die später bewilligte Eröfhung derselben die dortige Fruchthändler ausser Stand setzte, noch im nämlichen Jahre Contracte nüt dem Aus­lande zu schliessen, und die in Folge derselben zur Ausfuhr bestimmten Früchte vor dem Winter an die Seeküste zu liefern, es würden sich also die für den Staat aus der erlaubten Ausfuhr des Waitzens bei gegenwärtiger Theuerung entstehen könnenden nachtheilige Folgen erst im künftigem Jahre, wenn nicht bei Zeiten dieser Speculation durch ein Verboth Schranken gesetzt würden, entwickeln. Ieh werde bei Beantwortung der nun folgenden 2 ten Frage diese Einwendung zu heben trachten. 2°. Kann eine weitere Bewilligung der freien Weisenausfuhr dem Staate in der Folge Nachtheil bringen? Eben so wie die vorige Frage in 2 Abschnitte zerfiel, so kann man auch die gegenwärtige unter zweierlei Gesichtspunkten betrachten, die weitere Bewilligung der Warenausfuhr könnte nämlich dadurch nachtheilig werden, daß sie das Materiale im Lande verminderte, oder aber, daß sie den Preiß derselben erhöhte. Beides kann aber nur durch eine zahlreiche fortgesetzte Nachfrage fremder Kaufleute um hungarischen Waitzen in den hungarischen und Triester Seehafen hervorgebracht werden, wird nämlich dieselbe stärker, als in verflossenen Jahre, ist die Anzahl der mit hungarischen Kauf läuten angestossenen Lieferungscontracte beträchtlicher, so werden auch die Einkäufe jener Handelsmänner

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