Domanovszky Sándor: József nádor iratai I. 1792-1804. (Budapest, 1925)

1804.

666 1804 MARC. 28. Vergnügen rechnen, mich, daselbst zn bewürthen und würde mir es im Gegentheil sehr übel auslegen, wenn ich versäumte seinen Wünschen zu entsprechen. Diese Einladung, so wie die Art und Zeit, zu welcher sie gemacht wurde, scheint meiner geringen Meynung nach, wenn nicht mehr, wenigstens das zu beweisen, daß der Churfürst eine Verbindung mit mir als vortheilhaft ansiehet und einer Gelegenheit suchet, um wieder anbinden zu können, oder auch diese Einladung gemacht, damit ich durch seine erste Antwort abgeschreckt nicht vielleicht mittlerweile eine andere Parthie suche, sondern die Hofnung behalte, daß sich noch alles ausgleichen lasse. Um mir über den Stand der Sachen einen ausführl. Bericht geben zu können, theilte Gr. Bekers diese Äusse­rung dem Bar. Buol und dem General Nogarola mit, welche beede der Meynung waren, ich solle nun weiter keinen Schritt machen, sondern den Winter abwarten und dann im Fasching nach Salz­burg gehen, von da aber der Einladung des Churfürsten gemäß nach München zu kommen, um die Sache wieder in Gang zu bringen. Der Grund, der sie zu diesem Einrathen bewog, war, daß man dem Churfürst Zeit lassen müsse, diese Verbindung besser zu überdenken und daß ich im Fasching am meisten Gelegenheit haben würde, die Prinzessin zu sehen, wo hingegen im Sommer sie wenig öffentl. erscheinet. Eben so waren sie der Meynung, ich sollte dem Churfürsten nicht schriftl. für diese Einladung danken, da dieses nur ihn in Verlegenheit setzen und Verdacht erwegen würde. Sie glaubten weiters, da die Sache nun einmahl rege gemacht wäre, so könne es nicht fehlen, daß sie über früh oder spät zu Stande käme. So viel erfuhr Gr. Bekers in München, welchem ich noch beyzufügen habe, daß es daselbst allgemein hieß, ich würde die Prinzessin von Baden heurathen, 1 welches alle Leute confus machte. Bey seinem Aufenthalt in Wienn erführ Bekers durch einen seiner Freunde, daß Montgelas mit Gravenreuth über diesen Gegenstand in einer sehr genauen Correspendenz stehe und die Besorgniß hege, daß, wie ich oben gesagt habe, diese Verbindung dazu bey­tragen solle, ihn von ministerio zu entfernen, dieser nämliche Freund glaubte also, es wäre nothwendig den Hr. v. Montgelas durch was immer für einen Weeg in die Kenntniß der Sache zu setzen und ihm von dem Ungrund seiner Besorgniße zu überzeugen, damit er nicht allenfalls aus diesem Grund, oder aus Pique den Churfürsten zu einer andern Verbindung bewege. Dieses ist in kurtzem, was mir durch den Gr. v. Bekers berichtet worden, welches ich Euer Majestät berichte, um darüber weitere Verhaltungs­befehle zu erbitten. Was meine Meynung darüber betriff, so habe ich die Sache reiflich überlegt und gefunden, daß selbst auf den Fall, wo Euer Majestät den in Familiensachen von uns gegebenen 1 Amália badeni nagyhercegnő. V. ö. I. 198—204. sz.

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