Domanovszky Sándor: József nádor iratai I. 1792-1804. (Budapest, 1925)

1804.

Gutachten beystimmen und ich nach meiner Euer Majestät gemachten Erklärung auf das mir von Ihnen gnädigst aus dem Familienfonde ausgeworfene jährl. Appanage von 100.000 fl. Verzicht leisten würde, ich dennoch mit einer strengen Wirtschaft und der durch Gewährung der gedachten Meynung vermehrten Erbschafts Summa sowohl eine Frau erhalten, als auch für meine Familie, obgl. etwas schwerer, sorgen könnte. Dieses vorausgesetzt, da, wie Euer Majestät selbst gnädigst einzusehen geruheten, die Parthie der Churprinzessin von Bayern für mich und für den Staat die vortheilhafteste wäre und ich wegen meiner einzelnen Laage meine neue Verehligung nicht lange zu verschieben wünschte, kömmt es zu erwägen, was jetzt zu thun sey. Die Einladung des Churfürsten, so eine schöne Gelegenheit sie darbiethet, um auf München zu gehen, kann mir doch, da ich mich auf keinen Fall einer abschlägigen Antwort aussetzen möchte, nur dann nützen, wenn ich versichert bin, daß mir der Churfurst seine Tochter auf den Fall, wo wir uns beyde eonvenirten, nicht versagen würde. Es scheinet also nothwendig zu seyn, daß bevor ich von selber Gebrauch mache, weitere Schritte bey dem Münchener Hofe zu Erzielung letzteren Zweckes gemacht werden. Was die Zeit einer solchen Reise betriff, so ist jene des Faschings eines theils mehr auffallend, da man in Winterszeit nicht wohl Vergnügens halber nach Salzburg und München reiset, und selbst für mich unbequem. Auch fällt der für diese Zeit gewählte Grund, daß ich in selber die Prinzesse mehr sehen könnte von selbst weg, wenn man voraussetzt, daß ich nur dann auf München reise, wenn die Sache fast beschlossen ist, in welchem Fall, zu welcher Jahres­zeit es auch seyn mag, der Churfurst selbst mir Gelegenheit ver­schaffen wird, mit seiner Tochter zu seyn. Unternehme ich in was immer vor Zeit eine . Reise nach Salzburg, so muß ich bey der Einladung des Churfürsten nach München gehen, da ich im ent­gegengesetzten Falle eine Unhöflichkeit begienge und befürchten müßte, daß man mein Betragen als eine Erklärung auslegen möchte, daß ich von dieser Verbindung abstehen wolle. Aus diesem allem schliesse ich nun, daß bevor ich eine Reise nach München unter­nähme, ich über den Erfolg derselben mehr gesichert seyn müsse, daß also bevor noch weitere Schritte zu machen wären, um von den Gesinnungen des Churfürsten versichert zu seyn, daß aber auch diese letztere nach seiner Einladung nicht zu lange zu ver­zögern wären, damit er nicht glaube, man stehe von diesem Antrage ab. In wie weit Euer Majestät dieses thunlich zu seyn erachten, auf was Art dieses geschehen soll, darüber erwarte ich Ihre Befehle, doch muß ieh bemerken, daß nachdem einerseits laut Aeusserung des Gr. v. Bekers Montgelas alles beym Churfürsten gilt und also meistens einen gewünschten Erfolg bewirken kann, andererseits aber Bar. v. Buol wegen seiner Art, sowohl beym Churfürsten, als sonst in Bayern nicht sehr beliebt ist, und vielleicht bey dem

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