Domanovszky Sándor: József nádor iratai I. 1792-1804. (Budapest, 1925)

1803.

daß nur seit der Regierung Kaiser Josephs des ir teu der Handel und Speculationsgeist sieh in Hungarn verbreitet, daß endlich selbst die im Jahre 1790 und seitdem mit so vielen Eifer verhandelte Streitfrage des Besitzes von Fiume einsteils dieses Land bishero abgeschreckt, auf die Vervollkommung dieses Hävens alles jenes zu verwenden, was es vermöge seinen Reichtum an Producten und dem keimenden, Wunsch seinen Handel zu beleben, hätte verwenden können; anderen­teils aber auch selbst dieser zweifelhafte Stand die Unternehmun­gen der Fiumaner Handelsleute ins Stocken gebracht hat. Wägt mann diese Umstände genau gegen einander ab, so wird es dann nicht mehr so auffallend sein, daß der Handel von Fiume seit der Vereinigung mit Hungarn nicht größere Fortschritte gemacht habe. Aber sicher bleibt es doch, daß alljene Fortschritte desselben, welche bishero geschehen sind, so klein sie immer in Verhältniß mit dem, was sein könnte, sind, dennoch dem Besitze von Ungarn verdankt werden müssen. Ich gehe nun zu den 2" ten Gesichtspunkte, wenn nämlich Fiume wieder mit Crain vereinigt würde, über und werde in selber auch den gegenseitigen Nutzen und Schaden erörtern. Die krainerischen Landesstände sind es, welche mit dem Adels­berger Kraisamte vereint den Satz verteidigen, daß der Besitz von Fiume für dieses Land von großen Nutzen sein könne. Ihre Hauptgründe sind, daß durch den Besitz von Fiume, die dieser Stadt näher gelegenen Inwohner Crains daselbst ihre Erzeugnisse leichter anbringen könnten, daß die ohnehin armen In­wohner Krains dadurch in den Stand gesetzt würden, ihre Fabrikate, die aus Siebbüden, andererer Holzwaar etc. bestehen, an das Meer zu bringen und leichter ins Ausland zu verschleissen, daß endlich, wenn gantz Istrien mit Fiume vereinigt, von dem Zollkordone aus­geschlossen würde, die Inwohner des ehemaligen österreichischen Anteils desselben ihre Producten mit mehr Nutzen in Fiume ver­kaufen und sich leichter ihrem Nationalhange, nämlich jenem zum Seehandel widmen könnten. Was das erstere betriff, so brauche ich nicht zu wiederholen, daß die um Fiume liegenden Gegenden Crains eben die unfrucht­barsten der ganzen Provinz sind und also wenig eigene Producte nach Fiume verführen können, aber auch selbst im entgegengesetz­ten Falle kann der Verschleiß nur in jenen Maaße sich vermehren, als Fiume in Aufnahme gerät, dagegen muß er aber auch abnehmen, wenn selbes in Verfall kömmt, welches der Fall wäre, wenn Fiume zu Crain geschlagen würde, bleibt aber dasselbe bei Hungarn, so wird diese Stadt nur zunehmen, und dadurch den Wohlstand der benachbarten Krainer vermehren. Sehr richtig beweiset das Triester Gubernium den wenigen Grund des änderten Nutzens den die krainerischen Landesstände aus dem Besitze von Fiume zu ziehen hoffen, nämlich jenen eines

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