Domanovszky Sándor: József nádor iratai I. 1792-1804. (Budapest, 1925)
1803.
in jenen benachbarten Provinzen, welche die rohen Natur-Produkten aus diesem Lande beziehen, wegen dem Mangel an guten Zufuhren entstehen, machen einen jeden für das allgemeine Wohl besorgten Staatsbürger auf die Mittel aufmerksam, wodurch leichtere, kürtzere und wohlfeilere Verbindungen sowohl zwischen denen verschiedenen Theilen dieses Landes, als auch mit den benachbarten Provinzen herzustellen sind. Diesen Zweck beabsichteten selbst die landtägl. versammelten Stände, als sie eine Deputation benannten, welche einen Vorschlag zu einem öffentl., zu Bestreitung solcher gemeinnütziger Unternehmungen bestimmten Fond ausarbeiten und den auf dem nächsten Landtage versammelten Ständen zur Bestätigung vorlegen sollte; allein der Erfolg dieser Bemühungen und des ständischen Beschlusses ist noch ungewiß, und da selbst im günstigsten Fall die Realisirung eines solchen Antrags sich noch einige Zeit verziehen dürfte, so halte ich es für meine Pflicht auch indeß E. M. bey sich ergebender Gelegenheit, solche Vorschläge zu machen, wodurch diesem Werke vorgearbeitet wird. Unter diesen verdient wegen seiner Wichtigkeit und den daraus für das gantze Land fliessende Nutzen der Antrag der Ausgrabung eines Kanals zwischen Pest und Szolnok, welcher die Donau mit der Theiß vereinigen würde, die erste Stelle. Verbindung der an der oberen Theiß und den Gräntzen Siebenbürgens gelegenen Gegenden Hungarns mit Pest, und von da mittelst der Donau mit Nieder-Hungarn und Wienn durch die kurtzmöglichste Wasserfährt. Erleichterung der Zufuhr aller Natur-Producten aus erstem Gegenden in letzte und gegenseitig der Fabrikate von letztem in die ersteren Theile des Landes; Verkürtzung und wohlfeilere Behandlung aller nach Nieder-Hungarn bestimmten Saltz-Transporte ; Verminderung oder gäntzl. Vermeidung der so beträchtlichen und beschwerlichen Achs-Transporte durch eine Gegend, wo wegen Mangel am Materiale keine gute Strassen anzulegen sind; Herabsetzung der Preise aller Bedürfniße in den an Oesterreich nähern Gegenden durch die vermehrte Zufuhr derselben; endl. Zunahme des Wohlstandes und Reichthums der an der Theiß liegenden Gegenden des Landes durch einen größeren und leichtem Absatz ihrer Erzeugnisse; dieses wären die wichtigen Vortheile, welche durch die in Antrag gebrachte Wasserverbindung bewirkt werden könnten. Da der Unterschied des Gefälls zwischen der Theiß und der Donau nicht sehr beträchtlich ist, und die Entfernung der 2 Endpunkte des Kanals nur 12 bis 13 deutsche Meilen beträgt, so können die Unkosten dieses Werks, wenn nicht unvorgesehene Umstände eintreten und es mit Oeconomie geleitet wird, in Rücksicht auf den dadurch erzielten Nutzen nicht sehr beträchtl. seyn. Von größerem Belange sind die Hindemiße welche die sandige