Domanovszky Sándor: József nádor iratai I. 1792-1804. (Budapest, 1925)

1803.

202. 1803 máj. 17. Szentpétervár. József nádor Ferene császárnak, udvari hírek, tervek, hogy a badeni hercegnőt vegye el. A nádor sk. levele : Sammelb. 255.' Euer Majestät! Die beyden von Euer Majestät an mich gerichteten Schreiben von 26ten verflossenen Monaths habe ich richtig empfangen und die mir darinn an den hiesigen Kaiser gegebene Aufträge alsogleich ausgerichtet, ohne von dem ostensiblen Brief einen Gebrauch zu machen, da ich es für nicht nöthig hielt. Gerührt durch den Bey­fall, den Euer Majestät meinen bisherigen Berichten geschenkt und durch das Zutrauen, welches Sie in meine hierortigen Bemühungen für das allgemeine Wohl setzen, wäre mein eintziger Wunsch, letztere mit mehr Erfolg gekrönt zu sehen. Seit meinem letzten Schreiben hat sich wenig geändert. Ich komme selten zum Kaiser und nie in die Gelegenheit mit ihm allein zu sprechen, nur zuweilen reite ich mit ihm spazieren oder zum Exerciren, oder zur Parade und die uns entgegen gesetzte Parthei trachtet mir auf alle mög­liche Art die Mittel zu benehmen, sein Vertrauen zu gewinnen. Dagegen kann ich Euer Majestät versichern, daß ich mit dem Kaiser als Schwager auf einem sehr freundschaftl. Fuß stehe, daß da ich mich nie in etwas gemischt, was dieses Land betriff, und getraehtet habe mit selben immer offen zu Werke zu gehen, er mir zuweilen sein Zutrauen sehenckt und auch von politischen Geschäften spricht. Dieses geschieht aber so selten und wird so sehr durch die Reden jener Personen, welche ihn umgeben verdrehet, daß das, waß ich sage, keinen Erfolg hat. Um aber dennoch keine Gelegenheit unbenutzt zu lassen und ihm zu zeigen, wie sehr ich ihn verehre, werde ich bey meinem Aufenthalte auf dem Lande alle Donnerstage herein kommen und bey ihm speisen. Mit politischen Nachrichten will ich Euer Majestät gegenwärtig nicht lange belästigen. Die Ausgleichung der Streitigkeiten mit Schweden und der aufgestellte Grundsatz, sich in die Händel zwischen Frankreich und England nicht zu mischen, sind alles, was man hier weiß. Von einer Reise des Kaisers in einen Theil seines Reichs ist jetzt keine Rede, vielmehr glaubt man, es werde nichts daraus werden, da der Kanzler ausserordentl. dawider ist, welcher befürchtet, eine solche Reise möchte den Credit des Fürsten Czartorinszky, welcher den Kaiser begleiten würde, befesti­gen und den seinigen schmälern. Ich habe mehrmalen und auf verschiedene Art getraehtet dem Kaiser die Idee beyzubringen, in ein unsriges Laager zu kommen, habe aber keinmal darüber eine gewisse Antwort erhalten, ich vermuthe also, daß er wenigstens

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