Domanovszky Sándor: József nádor iratai I. 1792-1804. (Budapest, 1925)

1801.

durch, ein Versprechen denselben zu befördern. Er that auch in der Folge mehr, als man von ihm begehrte, indem er statt 2 Indi­viduen 4, worunter sein eigener Bruder Georg Szlavy sich befand, aufnahm und in allen unterrichtete. Aus dem obangeführten und den außer den 2 Cathechismen bey ihm vorgefundenen aufrühre­rischen Schriften erhellet, wie schlecht seine Denkungsart war, und wie sehr er sich die Verbreitung der verderblichen] Martinovicsi­schen Grundsätze habe angelegen seyn lassen. Sein jugendliches] Alter und die heftige Art seines Onkels, des Rittmeister Laczkovics, welcher ihn verführte, sind Bemer­kungen, welche er zu seiner Entschuldigung anführt, sind aber nach meiner geringen Einsicht dazu nicht hinreichend. Zu diesem kömmt noch der beschwerende Umstand, daß Szlavy seit dem er in Arrest sich befindet, Mittel gesucht hat, sich wider das ausdrückliche] Verboth Euer Majestät eine Corres­pondenz mittelst Chiffern mit seinen bereits entlassenen Bruder Georg Szlavy zu eröfnen. 1 Dieses beweißt, daß ihn der bisher erlittene Arrest noch nicht gebessert hat, und glaube, daß es bedenklich] wäre diesen jungen, zur Verführung anderer so geeig­neten Mann jetzt zu entlassen, es konnte also Euer Majestät dessen Befreyung auf jene Zeit, wo er Zeichen einer wahren Reue und Besserung von sich geben wird, verschieben. 6. Anton Szén Rait-Officier bey der k. hung Statthalterey­Buchhalterey erhielt vom Hainoczy beyde Cathechismen und die Regeln der beyden verderblichen] Gesellschaften, es wurde ihm dabey auch der Zweck derselben, nämlich die Umstürtzung der Landes-Verfassung und Democratisirung Hungarns bekannt gemacht. Er theilte 3 andern die Cathechismen mit und nahm den Uj­Györgyi in die Gesellschaft auf. Als er in Verhaft genommen wurde, läugnete er Anfangs das Meiste, legte ein verwickeltes und falsches Geständniß ab und konnte nur durch Confrontirung mit dem Uj-Györgyi und den 2 andern, welchen er den Cathechismus mittheilte, zum wahren Geständniß gebracht werden. Aus diesem erhellet die Hartnäckig­keit und der vorsetzl[iche] Wille, übel zu handeln, den Szén hatte, und können ihn die in seinem Processe angeführten Ent­schuldigungen, welche meist die Sache nur qualificiren, keineswegs sein Vergehen mildem. Da er überdieß ein königl [icher] Beamter war, der seines abgelegten Eides erinnerlich] alles, was wider den Staat unternommen wird, hätte gleich anzeigen sollen, so bin ich der unmaßgebigsten Meynung, daß er zum Beyspiel für andere noch weiters im Arreste zu belassen wäre. 7. Michael Landerer, ein Omer Buchdrucker, wurde von dem Pater Verseghy in die Gesellschaft aufgenommen, erhielt von dem­selben beyde Cathechismen und die Regeln der Gesellschaft, welche er 1 V. ö. I. 118. sz.

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