Domanovszky Sándor: József nádor iratai I. 1792-1804. (Budapest, 1925)

1801.

Aus dem Vorhergegangenen ist leicht zu ersehen, daß Kazinczy durch Szulyovszky und Szent-Mariay verleitet in die Gesellschaft eintrat, ohne den wahren Zweck derselben zu kennen, und daß er selbe nicht weiter verbreitet hat; wenn man nun zu diesem sein im Arreste abgelegtes aufrichtiges Geständniß und die von ihm über sein Verbrechen bezeugte Reue rechnet, so glaube ich, daß es in Rücksicht dieser Umstände und der von seinem Bruder bey der Armee und der letzten Insurrection geleisteten Dienste, Euer Majestät Gnade angemessen wäre, ihn aus dem Arreste zu entlassen, da sich auch von ihm eine Besserung hoffen läßt. [2.] Der zweite, Paul Utza, ein junger Advocat und Edel­mann aus dem Zempliner Comitat empfieng von dem Paul Oßz den Cathechism der Reformirten und vom Johann Szlavy jenen der Freyheit und Gleichheit. Vom erstem schrieb er einen Theil, letztern aber gantz ab und if behielt beyde bey sieh, verbrannte aber 1-tern auf Einrathen des Oßz nach bekannt gewordener Gefangen­nehmung des Martinovics. Er entschuldiget sich in seiner Ver­teidigung dadurch, daß ihm zwar Szlavy die Regeln der Gesell­schaft bekannt gemacht, aber ihren Zweck nicht entdeckt habe ; dieses kann aber einem belesenen Manne, einem Advocaten zu keiner Entschuldigung dienen, da er aus dem Inhalt der Cathechismen leicht den Zweck der Gesellschaft einsehen konnte, und als ein Advocat wissen mußte, wie schwer die Landesgesetze jeden Hoch­verrath, ja selbst den Hehler desselben bestrafen. Ich glaube also, daß obgleich dieser Verbrecher die ihm mitgeteilten Cathechismen nicht mit Aufmerksamkeit gelesen zu haben vorgiebt, auch keinen in diese Gesellschaft aufgenommen, noch die Cathechismen weiter verbreitet hat, derselbe dennoch aus den von mir weiter oben angeführten Gründen noch ferners, bis er Zeichen einer Besserung giebt, in Arreste zu lassen wäre. 3. Karl Szmetanovics, ein junger Edelmann aus dem Tren­csiner Comitat wurde durch seinen Schulkameraden Franz Hirgeiszt in die Martinovicsische Gesellschaft durch Mittheilung des Frey­heits und Gleichheits-Cathechismus aufgenommen. Hirgeiszt theilte ihm auch mündlich die Regeln mit und versprach ihm in der Zukunft die Geseilschafts-Zeichen zu entdecken. Der Zweck dieser letztern, gab er vor, wäre das allgemeine Wohl, und würde durch höhern, denen untern Mitglieder unbekannte Obere geleitet. Durch diese Angabe verführt nahm Szmetanovics den Chatechism an, behielt ihn zwei Tage bei sich und nachdem er ihn 2-en seiner Mitschüler: Nemessanyi und Lonovics zum Lesen mitgetheilt, gab er ihn ohne daß weder er, oder die 2 obbenannten ihn abge­schrieben, dem Hirgeiszt wieder zurück. Aus dieser Schilderung ist zu ersehen, daß Szmetanovics mehr aus jugendlicher Unbe­sonnenheit und durch seinen Mitschüler verleitet in diese' Gesell­schaft getreten sey, als er aber von Verhaftnehmung des Martino-

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