Domanovszky Sándor: József nádor iratai I. 1792-1804. (Budapest, 1925)

1800.

Diesem Uebel hat zwar der k. Commissär durch Einleitung der Wassertransporte auf der Drau und Sau und Zuhilfenehmung der nächsten Comitater in etwas abgeholfen, hat es aber nur ver­mindert, nicht gehoben. Weit schlimmer ist der Zustand der 3 Croatischen Comitaten und eines Theils der dortigen Gräntze, welche die Transporte auf der Caroliner und Josephiner Strasse befördern müssen. Der Landmann ist daselbst in dem Fall 14 und mehr Meilen leer fahren zu müssen, um Früchten, aufzuladen, sie 3, 4 Meilen weit in verdorbenen Weegen im höchsten Gebürge zu verführen, alsdann aber wieder leerer nach Hause zu fahren. Nicht im Stande die nöthige Fourage von Haus mitzuführen, muß er selbe in einem steinigten an alles mangelnden Lande um sehr theueren Preiß ankaufen, oder muß sich in dem Fall sehen, sein Vieh aus Mangel der Nahrung zu verliehren. Denen Bedrückungen der Unter Com­missionen ausgesetzt, erhält er öfters nicht einmahl den ihm für die leehren Fuhren versprochenen Lohn. Will er sich von dieser Last loskaufen, so muß er es um ein theueres Geld thun, während dem für ein kleineres Geld die in der Nähe der Caroliner Strasse bele­gene Oerter gezwungen werden, statt ihm zu fahren. Der Landmann wird nicht nur um sein Vieh gebracht, son­dern er wird durch häufige Bedrückungen der Unterbeamten zum Bettler gemacht. Dieß ist der Zustand eines Theils von Croatien und der Granitz, der vorzüglich E. M. Aufmerksamkeit verdient. Der k. Co[mmiss]air Loväß, der eben in die Gegend abgegangen, hat zwar versprochen, so viel als möglich eine Abhülfe zu treffen und hat auch wirklich, so wie der ihm untergeordnete k. Commissair Boross alle mögl. Erleichterung dem Lande verschafft, aber nur E. M. können den wirklich bedrängten und seinem Untergang nahen Landmann durch Verminderung der Transporte gäntzlich aufhelfen. Mit den Wassertransporten hat es auch mehrere Anstände. Der von Seiten des Hofkriegsraths an das hung. General­Commando ergangene Befehl, alle überflüssige Schiffe wegzunehmen und die Schifmeister zu Verführung der Aerarial Früchten und Stellung der nöthigen Züge zu verhalten, hat nicht nur einen nach­theiligen Einfluß auf den innländischen Handel durch Verminderung der zu demselben nöthigen Schiffe, und dadurch enstandene Ver­theuerung der Wasserfracht gehabt, sondern es hat auch zu gewalt­thatigkeiten von Seiten des Militairs und zu widerholten Streitig­keiten mit dem politico Anlaß gegeben. Die durch den k. Com­missär veranstaltete Herabsetzung der Wassertransportpreise hat die Contrahenten in die Nothwendigkeit versetzt, um bey den zu sehr herabgesetzten Preisen bestehen zu können, weniger geübte Schifleute um einen geringen Preiß aufzunehmen und auch in Hinsicht der Qualität der Schiffe und aller ZugehÖr zu wirtschaften. Daher die heuer öfters mit Aerarial Schiffen vorgefallenen

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