Domanovszky Sándor: József nádor iratai I. 1792-1804. (Budapest, 1925)

1800.

Unglücksfälle, welche dem Aerario zum merklichen Schaden gerei­chen. Endlich ist zu befürchten, daß die Schifleute durch öftere Gewaltthätigkeiten abgeschreckt ihre Schiffe und das dazu gehörige aufgeben, um nicht in den Fall zu kommen, zur Verführung Aerarial­Guts mit ihrem nachtheil gezwungen zu werden. Diese sind die Bemerkungen über den Gegenstand des hier beyliegenden Vortrags, welche ich E. M. zu unterlegen mich für verpflichtet hielt, zugleich erlauben mir auch E. M. Ihnen bey dieser Gelegenheit einige Mittel vorzuschlagen, wodurch sowohl in dem obenbemerkten, als auch in den übrigen Theilen Hungarns dem Bauern und überhaupt dem gantzen Lande aufgeholfen werden könnte. Ich hoffe E. M. werden es, wenn ich auch in Verhandlung dieses Gegenstandes in etwas aus meinem Wirkungskreis hinaus­schreite, nur meinen Eifer für die Beförderung des allerhöchsten Dienstes und das Wohlseyn des Landes zuschreiben und mir es nicht übelnehmen. Die Mittel, wodurch Hungarn in seiner gegenwärtigen Laage aufgeholfen und zugleich der Nutzen E. M., welcher mit dem Wohlseyn Ihrer Unterthanen enge verknüpft ist, befördert werden könnte, sind 1° Verminderung der dem Lande so beschwerlichen Land­transporte. 2° Freye Ausfuhr aller Gattung Feld-Früchten oder wenigstens des Waitzen. 3° Abfuhrung eines Theils der currenten Landes Contribution und gäntzliche Tilgung der Rückstände derselben in Früchten. 1° Verminderung der dem Lande so schädl. Landtransporte. Die von der hung. Hofkanzley in ihrem Vortrage und von mir oben angeführten Thatsachen beweisen sattsam, wie nahe diese Trans­porte den Landmann besonders in Croatien und den naheliegenden Comitatern Hungarns seinem Untergange gebracht haben. Von einem großen Theil seines Viehes und von allen Mitteln entblößt sich wieder aufzuhelfen, wird er, wenn es noch einige Zeit dauern sollte, bald ausser Stand seyn, selbst seine Abgaben abzuführen und seinem Untergang zu entgehen. In dem übrigen Theile Hungarns leidet zwar der Landmann nicht so viel, jedoch kann ihm öfters durch zur Unzeit angeordneter Transporte sowohl im Viehe, als auch in seiner Wirtschaft ein nahmhafter Schaden zugeführt werden. Bey so bewandten Umständen muß ich Euer Majestät aufrichtig geste­hen, daß ich nicht ohne Verwunderung aus einer dem Vortrage der hung. Hofkanzley sub N° 72 beygesehlossenen Nota der gehei­men Hof- und Staats-Kanzley ersähe, daß nicht nur die Verpflegung der italiänischen Armee, sondern auch die der von uns besetzten Ländern mit Früchten und Hartfutter von dem Hofkriegsrathe mittelst der in Hungarn anzukaufenden, oder zu liefernden* Früchten besorgt werde, allen übrigen Handels Leuten aber Früchten nach Italien auszuführen verbothen werde.

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