Domanovszky Sándor: József nádor iratai I. 1792-1804. (Budapest, 1925)

1800.

gesorgt und dawider Strafen verhängt, es könnte also meiner Meynung nach nur darauf ankommen, in angezeigt werdenden ein­zelnen Fällen denen betreffenden Landesbehörden die gehörige Weisung zu geben, damit sie im Sinne der Gesetze alle Vorkäufe auf das strengste verhindern. Ausser den in den Gesetzen bestimmt werdenden und sonst von den Comitaten bereits angeführten Strafen neue zu bestimmen, glaube ich, ist minder nöthig. Was aber den Vorschlag des Anonymus betrift, denen soge­nannten Vorkäufern die Früchten, wenn auch mit Gewalt wegzu­nehmen, und nur in dem Preis, um den sie dieselbe erkauft, zu vergüten, so kann ich denselben um so weniger beystimmen, als es ausser dem, daß unter der Regierung E. M. Vorgänger und E. M. selbst derley Gewaltthätigkeiten, welche nur der jetzt nicht vor­handene äusserste Nothfall entschuldigen kann, nie erhört waren und gewiss die Gemüther erbittern würden, dieselbe aber auch nach dem Zweck nicht entsprechen. Denn 1° kann derjenige, dem die Früchten weggenommen werden, den Preis derselben so hoch an­setzen, daß es dem Aerario nicht zum Nutzen gereicht die Früchten zu übernehmen, wo alsdann nur das Odiose von der Sache zurück­bleibt, wie wirklich der Fall des Kaufmanns Triphun Gavrillovics war, den die Hofkanzley anführt. Der k. Commissair Lovász Hess ihm nämlich die auf seinem eigenen Schiffe befindl. Früchten mit Gewalt wegnehmen," stellte sie ihm aber, da der Preis derselben zu hoch war, bald darauf wider zurück. 2° Da die Manipulation dieses Geschäftes vielen Händen anvertraut werden muß, so kann eine solche Veranstaltung viele Ungerechtigkeiten veranlassen, da die Unterbeamter aus Neben-Absichten auch solcher Kaufleute Früchten wegnehmen könnten, die keinen Vorkauf getrieben. Zugleich ist es auch ein Anlaß zu Bestechungen, Loskaufungen und dergleichen schädl. und verbothenen Handlungen. Was die Transportirungs-Modalität betrift, so sind zwar in einer unlängst mit dem Commissair Lovász abgehaltenen Com­mission alle jene Erleichterungen, welche man denen Unterthanen zufliessen lassen konnte, so wie auch die heuer zu machenden Transporte bestimmt worden. Demohngeachtet halte ich es aber für meine Pflicht Euer Majestät einige Thatsachen über diesen Gegenstand vorzustellen. Die seit ohngefähr 3 Jahre so häufig fortdauernde Transporte haben in einigen Gegenden Hungarns und besonders in denen Comi­taten Weszprim, Szalad und Eisenburg den Landmann dergestallt hergenommen, daß nachdem auch heuer eine Viehseuche dazu gekommen und er einen großen Theil seines Viehes aus diesen 2 Ursachen verlohren, es zu befürchten stehet, daß er nicht gäntzlieh zu Grunde gerichtet und ausser Stand gesetzt werde die Contribu­tion zu zahlen.

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