Pálffy Géza: A haditérképészet kezdetei a Habsburg Monarchiában (Budapest, 2011)
Térképek és váralaprajzok
4. ZUSAMMENFASSUNG: DIE ANFÄNGE DER REGELMÄSSIGEN MILITÄRKARTOGRAPHIE IN DER HABSBURGERMONARCHIE In dieser Kleinmonographie versuchten wir die Entstehungsgeschichte der An- gielini-Grenzkarten und der Ungarnmappe von Nicolo Angielini, welche die mitteleuropäische und ungarische Kartographie seit einem guten Jahrzehnt mit spannenden Diskussionen in Bewegung hält, aufgrund neuerer archivalischer Forschungen zu rekonstruieren. Wir bewiesen, dass es im Gegensatz zu den bisherigen Vorstellungen in den Jahren 1560-1570 nicht ein, sondern drei Burgbaumeister unter dem Namen Angielini (anders Angelini, lateinisch Angielus) auf dem ungarischen und kroatischen Kriegsschauplatz der Habsburgermonarchie arbeiteten. Natale und Nicolo waren Gebrüder, während Paolo, als Sohn des ersteren, die kartographische Arbeit, den geliebten Beruf seines Vaters und seines Onkels, erfolgreich fortsetzte. Sie spezialisierten sich unter den zu dieser Zeit anlässlich der ungarischen Türkenabwehr hier dienenden italienischen Burgbaumeistern vor allem auf die Vermessung und die Kartenzeichnung der neuen Einheiten, der sogenannten Grenzoberhauptmannschaften (Grenzgeneralate), des Verteidigungssystems gegen die Osmanen. In der Kartensammlung der Österreichischen Nationalbibliothek fanden wir die bisher unbekannte Grenzmappe von Natale Angielini über die gerade im Aufbau befindliche Kanischarische Grenzoberhauptmannschaft (um 1569/70), und konnten mit Hilfe der neu erschlossenen Archivalien des Wiener Hofkriegsrates und der Hofkammer beweisen, dass die in einem „Familienunternehmen” arbeitenden Angielinis die Grenzkarten voneinander mehrmals überarbeiteten bzw. regelmäßig korrigierten. Ihre Tätigkeit kann als der früheste bisher bekannte Vorläufer der regelmäßigen militärkartographischen Vermessungen und Landesaufnahmen in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts betrachtet werden, aber auch im internationalen Vergleich nimmt sie in der Geschichte der europäischen Kartographie einen hervorragenden Platz ein.222 Zusammenfassend kann man also behaupten, dass die 222 Vgl. außer den schon zitierten Werken neuerdings Black, 2000. 73