Pálffy Géza: A haditérképészet kezdetei a Habsburg Monarchiában (Budapest, 2011)
Térképek és váralaprajzok
Die Markierung der osmanischen Eroberung ist für die Datierung der Karten auch diesmal von grundlegender Bedeutung. Die Burgen Divény und Blauenstein wurden nämlich - ähnlich der Burg Fonyód am Ufer des Plattensees - von den Türken erst am Ende Juli 1575 besetzt. So konnten die Mappen, obwohl sie Kopien sind, auf keinen Fall nach diesem Datum bzw. viel später nach diesem Datum erstellt werden. Dies beweist auch die Tatsache, dass das spätere Zentrum der Bergstädterischen Grenze, die in den 1580er Jahren in sechseckiger Form teils ausgebaute Festungsstadt Neuhäusel (ung. Érsekújvár, heute Nővé Zámky in der Slowakei) noch nicht zu sehen ist; wir finden darauf nur die viereckige, alte Burg Oláhújvár (die in den 1540-1550er Jahren von Nikolaus Oláh, Erzbischof zu Gran in Auftrag gegeben wurde), obwohl die modernen Pläne der späteren Hauptfestung bereits sowohl im Wiener [Taf. XXII.] als auch im Karlsruher Atlas Vorkommen.171 Da von diesen Plänen bis 1575 noch nichts existierte, zeichneten Natale und seine Kartographennachfolger von diesen verständlicherweise nichts auf die Karten. Schließlich ist die Wiener Version in den Details trotz ihres kleineren Ausmaßes sorgfältiger ausgearbeitet, was außer der Grundrisse von Lewenz und Karpfen auch dadurch unterstützt wird, dass die nördlich von Oláhújvár, am Ufer des Flusses Neutra (ung. Nyitra, slov. Nitra) liegende Burg Surány (heute Surany in der Slowakei) nicht nur mit einem einfachen Burgbild aufgenommen wird, sondern sie ist ähnlich mit ihrem auch im Kodex vorkommenden Grundriss172 zu sehen. Aber dasselbe kann man auch über die türkische Festung Gran {„GRAN") feststellen, die im Atlas natürlich nicht vorhanden, aber auf dem Wiener Grenzkartenexemplar doch zu sehen ist. Nach den türkischen Burgeroberungen im Sommer 1575 musste dann der Wiener Hofkriegsrat auch in der Bergstädterischen Grenzoberhauptmannschaft bedeutende Reformen durchführen. Neben dem erwähnten Aufbau der modernen Festung Neuhäusel in den 1580er Jahren173 begann man in der zweiten Hälfte der 1570er Jahre im Interesse der Verteidigung der reichen niederungarischen Bergstädte gegen die ständigen türkischen Streifzüge auch auf diesem Grenzgebiet immer mehr die günstigen geographischen Gegebenheiten, vor allem die durch die 3. EIN „FAMILIENUNTERNEHMEN”: DIE KARTOGRAPHISCHE TÄTIGKEIT DER ANGIELINIS 171 Wien: ÖNB Wien, Handschriftensammlung Cod. 8609. fol. 40v. mit Inschriften „OYVAR’’und „Opinio Commissariorum”, vgl. noch Kljajic-Lapaine, 2007. 188.; bzw. Karlsruhe: Kisari Balla, 2000. 558.: Nr. 299., vgl. noch Brichzin, 1994. 16. (ohne Abbildung und falsch interpretiert). 172 ÖNB Wien, Handschriftensammlung Cod. 8609. fol. 41r., vgl. Kljajic-Lapaine, 2007. 188. 173 Domokos, 2000. 38-41. und 49-52. 58