Pálffy Géza: A haditérképészet kezdetei a Habsburg Monarchiában (Budapest, 2011)

Térképek és váralaprajzok

Das Entstehungsdatum der wertvollen Karte können wir mit Sicherheit nach Frühling 1568 festlegen, weil die Festung Kanischa darauf bereits mit seinem fünf­eckigen Grundriss auftaucht, andererseits finden wir die von Oberhauptmann Ge­org Thury 1568 verstärkte Burgen Kéthely („KETHEL”) und Szőcsény („SEZCEN”, noch im Komitat Somogy)146 in christlichen Händen. Von den nach 1577 entlang des morastigen Flusses Kanischa aufgebauten neuen Burgen und Wachthäusern (z. B. Weitschawar/ung. Bajcsavár, Kielmansziget, Újudvar usw.)147 sehen wir aber in der Mappe noch keine. Der Vorläufer der erwähnten kleinen Burg Kielmansziget,148 die am linken Kanischaufer liegende, mittelalterliche Burg Sárkánysziget („ZYGETY SARKAN”) ist dagegen gut zu beobachten. Man findet auch am südlichen Ufer des Plattensees (ung. Balaton) die Burg Fonyód („FANOT”), die im August 1575 von den Osmanen erobert und zerstört wurde,149 nachdem schon im Jahre 1567 noch vorübergehend, dann seit 1570 ständig eine kaiserlich-königliche Besatzung neben den Privatsoldaten des Besitzers Valentin Magyar in die Burg beordnet wurden.150 Es ist vielleicht kein Zufall, dass man die gegenüber von Fonyód im Jahre 1570 auf­gebaute, kleine türkische Gegenburg Bézseny151 nicht auf der Mappe findet; obwohl man Ende 1570 in Wien darüber schon Bescheid wusste, und in Kanischa hatte man über die dortigen türkischen Bauarbeiten der kleinen Burg natürlich ständige Informationen gehabt. Wir können das alles auch darum für einen datierenden Faktor halten, weil der Autor der Karte auch solche Einzelheiten beachtete, ge­nauer gesagt, er konnte von den ungarischen Offizieren in Kanischa solche Details erfahren, wie die auf dem türkischen Gebiet liegende, aber bereits während des er­folgreichen christlichen Feldzuges 1556 zerstörte Burg Korotna („KHOROTNA”),152 die er - offenbar mit einem Hinweis auf ihren ruinierten Zustand - im Gegensatz 3. EIN „FAMILIENUNTERNEHMEN”: DIE KARTOGRAPHISCHE TÄTIGKEIT DER ANGIELINIS 146 Zu diesen kleineren Burgen s. Vándor, 1994. 288-290. und 341-342. 147 Kelenik, 1995.; Pálffy, 1995. 168-170. und Pálffy, 2003c. 148 Zur kleinen Burg bzw. zu ihrem Namen nach dem Grenzoberst Andreas Kielman: Pálffy, 1996b. 163-174. 149 Hóvári, 1985.152-153. 150 1567; ÖStA Wien, KA HKR Prot. Reg. Bd. 148. fol. 5. Januar 1567., fol. 83. 24. Dezember 1567. und fol. 130. April 1568.; 1570: ÖStA Wien, KA HKR Prot. Reg. Bd. 151. fol. 171. 14. Dezember 1570. 151 Takáts, 1928. 255.; Hóvári, 1985. 148.; Magyar-Nováki, 2005. 45-47, vgl. noch ÖStA Wien, KA HKR Prot. Exp. Bd. 151. fol. 150-151. Die Meldung von Eck Graf zu Salm und Neuburg an den Hofkriegsrat am 5. November 1570. 152 Über die Eroberung und Zerstörung der Burg Korotna (anders Korokna) von den Truppen Erzherzog Ferdinands von Tirol: Solymosi, 1979. 79-82. 50

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