Pálffy Géza: A haditérképészet kezdetei a Habsburg Monarchiában (Budapest, 2011)
Térképek és váralaprajzok
B. DIE KARTEN DER KROATISCHEN UND SLAWONISCHEN GRENZEN Obwohl man die in der von drei Räten geführten Kommission anwesenden Burgbaumeister mit Namen nicht kennt, mussten daran nach der zeitgenössischen Praxis mehrere teilgenommen haben, denn sonst hätte man die Vermessung und die Zeichnung der Grundrisse von ca. 60 kleineren oder größeren Grenzburgen bzw. die Anfertigung der erwähnten Mappe der Grenzgebiete nicht erstellen können. Wir sind also der Meinung, dass Natale Angielini (und vielleicht auch sein Bruder Nicolo) während der mehrere Wochen lang dauernden Grenzbesichtigung in der erwähnten Kommission anwesend war. Natale stand, wie schon erwähnt, bis 1. Januar 1564 als Burgbaumeister im Dienste Erzherzog Karls, so ist es unwahrscheinlich, dass der Erzherzog bei dieser wichtigen Burgvisitation, welche zur Verteidigung seiner Länder gegen die Osmanen von grundlegender Bedeutung war, einen seiner besten Baufachmänner hätte entbehren können. In Kenntnis des oben dargestellten Lebenslaufes von Natale Angielini halten wir es sogar für möglich, dass er auf Vorschlag von Pöppendorf oder seiner Mitkommissären eben wegen der erfolgreichen Arbeit an dieser Grenzbesichtigung fast sofort in den Militärdienst in Wien aufgenommen wurde. Das alles bedeutet, dass unserer Meinung nach Natale Angielini im September und Oktober 1563 unter der Führung der drei Kommissäre mit einigen anderen Baumeisterkollegen die kroatischen und slawonischen Festungen durchwanderte, die Vermessungen der Grenzburgen und die Konzipierung ihrer Grundrisse am Ort durchführte, und wahrscheinlich zeichnete er selber auch die Karte, genauer die gemeinsame Mappen der Kroatischen und der Windischen Grenzoberhauptmannschaften. Eines dieser Originalexemplare wurde Anfang 1564 vom genannten Maler illuminiert (ausgemahlt), und die steirischen Stände ließen ihm dafür am 8. März die erwähnte Geldsumme auszahlen. Die anderen Exemplare der Karte kamen sicher in die Sammlung des Wiener Hofkriegsrates, bzw. für den täglichen Gebaruch auf den Tisch der Hofkriegsräte, sowie zu den kroatischen und slawonischen Grenzoberhauptmännern, und Natale Angielini hielt fast bestimmt die Skizze weiterhin bei sich. Letztere Tatsache scheint auch dadurch bestätigt zu sein, dass sein Sohn, Paolo zehn Jahre später, Anfang 1574 - nach den bisherigen Kenntnissen ohne eine (neue) persönliche Grenzvisitation - die Karte der Kroatischen Grenze zeichnete (s. Quelle 2a), wozu er natürlich auch die Ergebnisse anderer neuen Grenzbesichtigungen benutzen konnte, auch wenn wir darüber nur wenige Informationen besitzen. Eine Angabe kann man doch noch zitieren: die auf der kroatisch- slawonischen Karte im Wiener Atlas noch sichtbare, aber bereits von der Drau (Drava) nördlich liegende Festung Kanischa kommt auf der neuen Variante schon 35