Hajnal István: A Kossuth-emigráció Törökországban, I. kötet (Budapest, 1927)

IRATOK

•die darum bitten, aber nicht zu Schützlingen zwingen, die es nicht sein wollen. Übrigens kan es gerecht sein, den Capitain Németh und uns büssen lassen zu wollen, das, was Gorove, ßlana und Vermesch gefehlt? Endlich hat er mich auffordern lassen, die Emigranten in Ordnung zu halten, damit sie nicht entlaufen, sonst lässt er am ende alle in die Caserne einsperren. Dies klingt wie Spott. Man gebe mir ein Bataillon Rediefs und die Macht zur Handhabung der Polizei in Schumla über, dan kan man mich wen man will, verantwortlich machen für jeden Vogel der ausfliegt, aber so ist es wirklich Spott. Alles dies führe ich an, damit Sie von der Sachlage gehörig unterrichtet sind ; das Resultat war, dass er versprach den bereits mit Escorte abgeschickten Capitain einholen und zurückbringen zu lassen. Ist es geschehen? und ist es mit Erfolg geschehn? weis ich nicht. Aber selbst wenn es geschehen ist, soll sich diese Scene immer wiederholen, so oft ein armer Ungar sich aus den Klauen der Tyrannei im Vertrauen auf des Sultans grossmütigen Schutz noch hieher rettet? Ich vermuthe sehr, dies wird noch wohl auch in Zukunft mit einzelnen verfolgten Individuen geschehn. Ich habe durchaus nicht den Wunsch gegen Halim Pascha Klage zu führen, aber ich bitte Sie bei dem Seraskier und dem Gross-Vezier die nötigen Schritte zu thun, oder geeignetermassen zu veranlassen, damit hieher sowohl als nach Widdin, Rustschuk und die anderen Gränz- und Donauplätze die gehörigen Instruc­tionen über die gütige Aufnahme von neuen etwa ankommenden ungarischen Emigranten ergehn und die grossherzige Gesinnung -des Sultans, so wie die humane Politesse der Pforte nicht an der Engherzigkeit von Provincial Beamten scheitere. Diese Instructionen wünschte ich dahin ertheilt, dass alle wo immer sich meldenden neu angekommenen réfugiés der erklär­ten Grossmuth des Sultans gemäss empfangen und zu uns geleitet, da aber angekommen mir vorgestellt und falls ich das nöthige bezeige, in die Emigration aufgenommen werden. Diese Vorsicht ist darum nöthig, weil es hier nicht nur von Tag zu Tag mehr von Spionen, sondern sogar von gedungenen Meuchelmördern wimmelt. Ich hielt die Sache wenigstens für Ubertreibung, aber die Berichte häufen sich aus verschiedenen Quellen so sehr, dass die ganze Infamität dieses Höllenkomplots täglich mehr zum Vorscheine körnt. Herr Koscielski wird Ihnen die nötigen Details mitteilen, worüber übriegens auch schon der englische V.-Consul in Vama, Sil' -Neale an Sir Stratford Canning ausführlich berichtet. Ich bitte Hajnal István: Kossuth-emigráció. I. 38

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