Hajnal István: A Kossuth-emigráció Törökországban, I. kötet (Budapest, 1927)
IRATOK
steht, die Sie mir in Ihrem Briefe von Seite der hoehen Pforte in Aussicht zu stellen die Güte hatten. Derselbe türkische Oberst nämlich, der mir Ihren Brief als Courir überbracht, hatt mir und meinen Unglücksge fahrten von Seite des Grossveziers, des Seraskier Pascha, und noch zwei anderen hochgestellten türkischen Ministern die Meinung wörtlich überbracht, dass in Folge eines eigenhändigen Begehrens S. M. des Czars, die Pohlen an Russland, wir Ungarn, aber vorzüglich ich, dan der Minister Graf Batthyányi, so wie die Generäle Mészáros und Perczel an Osterreich ausgeliefert werden und dass die Pforte uns nur auf den Fall nicht ausliefern wird, wenn wir unsere Religion verläugnen und den türkischen Glauben annehmen. Es ist nicht nötig, mich eines näheren über eine Forderung auszulassen, die in die alternative eines sicheren Todes gestellt und daher mit Zwang verbunden, wirklieh empörend erscheint. Doch kann ich nicht umhin folgende Umstände zu berühren. Ich und meine Unglücksgefáhrten haben uns nicht ohne Garantien und nicht blindling der Willkür der türkischen Regierung in die Arme geworfen. Bevor ich auf das türkische Gebiet übertraft, habe ich einen Agenten mit der Frage hienübergeschickt, ob die türkische Regierung uns in Schutz nehmen wird oder nicht? Hätte man verneinend, oder auch nur zweifelhaft geantwortet, so währe uns eine Wahl übrig geblieben, — entweder einzeln incognito einen anderen Weg der Rettung zu versuchen, oder uns an Görgey anzuschliessen, oder mit den österreichischen Generälen zu unterhandeln, oder aber in verzweiflungsvollem Kämpfe rümlich zu fallen. Die türkischen Officiere und Beamten aber, mit denen wir in Berührung traten, sowohl der Lager-Commandant in Vecserova, als Méhemet Pascha und später Zia Pascha, — denen aus Rothenturm herausgekommenen 2 Szekeler Bataillons aber Omer Pascha haben wiederholt uns, namentlich mir, die Versicherung gegeben, das S. M. der Padischah uns als werthe Gäste in seinen Schutz nimt und den edlen Gesinnungen seines Herzens und den Vorschriften seiner Religion gemäss lieber 50.000 Man opfern würde, als dass er nur ein Haar auf unserem Haupte beschädigen liesse. Nur auf diese Versicherung hin sind wir auf das türkische Gebiet übergetretten und haben uns unter den Schutz des Sultans gestellt. Auch hatt man uns vier Wochen lang stets als Schutz befohlene Gäste behandelt. Im Vertrauen auf die Heiligkeit des Wortes und der gastfreundlichen That haben wir auch seit der Zeit keine Gelegenheit des Entkommens versucht (nur 8 Personen sind incognito weiter gereist).