Ludwig Fekete: Einführung in die Osmanisch-Türkische Diplomatik der Türkischen Botmässigkeit in Ungarn (Budapest, 1926)
DIPLOMATISCHER TEIL
Elksb des Königs von Polen. Elkab für ungarische Stadtrichter und Kapitäne. Die Nennung des Adressaten. 'Ruhm der jesusgläubigen Emire, Richter der messianischen Edlen, Gründer der Gebäude der fränkischen (westlichen) Macht, Herr von Pauke und Flagge, 1 gnädiger und gütiger Herrscher der christlichen Völker, Doge von Venedik'; Elkäb des Königs von Polen: •VÍ^JJÍJI fUa*J1 »I^Vl 'íjjá 'Vorbild der grossen Emire der Christen'; Elkäb für ungarische Richter: <sjj\J. <Ä-»II 4-U J>-\JLA 'Stolze der Vornehmen des messianischen Volkes, Biräös von Segesvär'; 2 oder: 'Vorbild der Vornehmen des messianischen Volkes, Biräö der Burg Zibeni'; 3 oder: 4irl j jLftl j i£J& dUwVj 'Stolze der Emire und Würdenträger des messianischen Volkes, zibeni birö und Edle des Viläjets Erdel und daraus alle Grossen und Kleinen'; . Elkäb des französischen Kommandanten der Festung Pápa: II -UiUaJI ijJ'lXe íj V 6 *-*^ ¿11 sT\^\ SjJÜ Iy (il^Uí LL |] «Uij-^aJi ft^jJI jtLi» £tLa* «tf^V JJjjy öVjl jrbj— » ^Ljt 'Ideal der Emire des messianischen Volkes, Ausgezeichneter unter den Grossen des Jesusbekenntnisses, Ordner der Angelegenheiten des nazarethischen Volkes, Befehlshaber der französischen Truppen in Päpä, Körönéi (Oberst) La Motte*. Das letzte Glied der Elkäb pflegte — auf der mitunter schon vorgezeigten Art — Amt, Name und Rang des Adressaten zu nennen: •Jlß iSJ-X J CMß £ 'Kiräl von Bec, Ferendüs kiräl'; JlJ J'j^J ijljl £*>yj 'König des Viläjets von Nemce, König Ferendüs'; (oft: I&OJJ) t£jj-> j 'Doge von Venedik'; es kommt aber auch diese formel vor: ^>J£> tiLAJ^j 'Bejlerbej von Venedik'. 1 Bei den Osmanlitürken Zeichen der Unabhängigkeit. 2 Ung. bíró dichter 3 ; Segesvár c Schässburg \ 3 Ung. Szeben, Nagyszeben c Hermannstadt 3 ; szebeni bíró c Richter von Hermannstadt 3 . Zur Nennung des Ranges wurden also aus den westlichen Sprachen entnommene Fremdwörter (kiräl, cäsär, duz, herseg, birö, u. s. w.) verwendet. Mit dem hohen Titel der mohammedanischen Welt, mit dem Worte pädisah (©l£oL) wurden regelmässig nur die Könige von Frankreich (Fransa pädisähl I/L^JI> <UJ1 J>) und bisweilen auch der Doge ausgezeichnet. Inländische Verordnungen für höhere Würdenträger zeigten bisweilen so die Stellung wie den Namen des Adressaten an: oj^> 'Bejlerbej von Budün, Mustafa Pasa'. Den Namen der Person, welche das betreffende Amt besass, verschweigen aber die Urkunden — besonders seit der Mitte des 16. Jhdts — oft und lassen an der gehörigen Stelle einen leeren Raum. Wahrscheinlich wussten die Leute der Divänkanzlei — vielleicht wegen der Flüchtigkeit der Register — die Namen selbst der höheren Beamten (Bejlerbejs) nicht. Die konsequente Auslassung der Namen lässt darauf schliessen. Die weiteren Beamten — Sandzakbejs, Kädis — pflegte man überhaupt nicht mit ihren Namen anzureden, sondern nur mit dem Rang: (^UBX~ • 'Bej des Sandzaks Besperim*, 1 ^5—-¿1» L£>£ v 'Kädi von Pecevi'. 2 An den Namen oder, wo dieser fehlt, an den Oo'a. Rang des Adressaten schloss man eine Gebetsformel (doa Ltj), (vergl. die Salutatio der lateinischen Urkunden) an; sie enthält Wünsche, dass die Würde und der Ruhm des Adressaten lange dauern oder sich steigern mögen. Für einige Würdenträger waren diese Formeln auch durch Mehmed II. gesetzlich festgelegt, andere bildete der Brauch aus. Das Gesetz Mehmeds IL schliesst nur an Do'aformeln für vier Elkäbs derartige Formeln an, U. zw.: Mohammedaner. an die der Wesire: «d^l 431 ptal 'Gott mache seine Grösse dauernd'; des $ejh-ül-islä~m (müfti) und Hodza: 4fU3 (JUT) 411 r bl '(der erhabene) Gott lasse seine Tugenden dauern'; 1 Ung. Veszprém, damals Beszperim. 2 Ung. Pécs,