Hajnal István: Az 1642. évi meghiúsult országgyűlés időszaka (Budapest, 1930)

Függelék

angewiesen, weshalb er zu Beginn des Jahres 1641 den königlichen Rat in Tyrnau einberief, um sein Gutachten über die Genehmigung einer Tagung der Landesteile entgegenzunehmen. Zu dieser Beratung kehrte auch der ungarische Kanzler heim, offenbar darum, weil man dem Palatin nicht mehr genügendes Vertrauen entgegenbrachte, namentlich wenn es galt, die Religionsfrage aus den Verhandlungen auszuschalten. Esterházy war eifriger Katholik und in der ersten Zeit seiner öffent­lichen Tätigkeit einer der wirksamsten Förderer der Gegenreformation in Ungarn ; doch mußte er allmählich zur Einsicht kommen, daß die Aus­bildung eines einheitlichen Gemeinsinns unmöglich sei, so lange die über­wiegend protestantische Bevölkerung des Landes nicht beruhigt wird, und somit auch in der Sache der Landesverteidigung nicht auf die ein­heitliche Unterstützung der Nation gerechnet werden kann. Die Türken aber waren ununterbrochen bestrebt, das unter ihrer Herrschaft stehende Gebiet auszudehnen, wodurch das wirtschaftliche, ja selbst das alltäg­liche Leben der Bevölkerung stets unsicher wurde. Demnach forderte der Palatin in dieser Zeit von dem Hofe die in der Religionsfrage gebrachten Gesetze strengstens zu berücksichtigen und dringend an die Regelung der Finanzen, sowie der Landesverteidigung vorzuschreiten. Der in Tyrnau versammelte königliche Rat faßte den Beschluß, daß der Palatin anstatt die Tagung der Landesteile einzuberufen, nur mit den führenden Persönlichkeiten der einzelnen Komitate vertrauliche Besprechungen pflegen möge. Der Kanzler stellte jedoch nach seiner Rückkehr nach Regensburg dem Palatin bei diesen vertraulichen Ver­handlungen zwei andere königliche Räte bei, der hierauf den Plan ent­rüstet zurückwies, so daß die Verhandlungen und somit auch die von dem Lande zum Unterhalt der Grenzfestungen erwartete Unterstützung in der Tat wegblieb. Der Monarch ordnete seinerseits, da er die drohende Kriegsbereit­schaft der Türken vernahm, bereits im Herbst die Aufnahme von 500, im Laufe des Jahres 1641 die Aufnahme von 1000, später von 2000 Reitern an, doch konnte der Palatin bis zum Spätsommer von den Kam­mern trotz vielfachen erbitterten Drängens kein Geld zu diesem Zweck er­halten ; der rege Aktenwechsel weist darauf, daß die Regierungsorgane in Wien die Aufnahme der Wehrkräfte absichtlich aufschoben, indem sie die Gereiztheit der Türken befürchteten. Mit demselben Zögern wurde auch die Angelegenheit des an die Pforte zu entsendenden Internuntius behandelt, da der Wiener Kriegsrat diese Sendung keinem Ungarn anver­trauen und auch keinen energischen Einspruch in der Sache der türkischen Kriegsschäden zulassen wollte. Obwohl sich der Türke in der Tat drohend verhielt, machte der Sul­tan, der erst seit kurzem seinen Thron bestiegen hatte, dennoch einen Antrag zur Verlängerung des bestehenden Friedens und entsandte dem­29

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