Bogdán István: Magyarországi űr-, térfogat-, súly- és darabmértékek 1874-ig (Magyar Országos Levéltár kiadványai, IV. Levéltártan és történeti forrástudományok 7. Budapest, 1991)
DEUTSCHE ZUSAMMENFASSUNG
für 116 Maße 616 metrische Werte, was eine außerordentlichen Differenzierung. Chronologisch (2.24.2) zeigt das Maßspektrum bis zum Ende des 16. Jh. ein gleichmäßiges Anwachsen, was zu einer höheren Differenzierung führte. Mit dem Ausgang des 17. Jh. kam es zu einer langsamen, Anfang des 19. Jh. zu einer raschen Abnahme und am Ende der Periode blieben 75 Maße, d. h. 48% des gesamten Maßbestandes. Regional gesehen (2.24.3) ist Oberungarn am stärksten differenziert — dort gab es die meisten spezifischen bzw. spezifische Werte besitzenden Maße —, an zweiter Stelle steht Transdanubien, danach Siebenbürgen mit dem im Nordosten angrenzenden Partium. Wesentlich einfacher war es in Kroatien und Slawonien sowie in Südungarn. Die größte Differenziertheit zeigten die Hohlmaße, die geringste die Stückmaße, unter denen viele international benützt wurden. Die Mehrzahl der Meßgegenstände (2.24.4) waren Agrarprodukte. Für sie dienten sämtliche Hohlmaße, die Hälfte der Raummaße, ein Drittel der Stückmaße und ein Viertel der Gewichtsmaße. Die Erzeugnisse von Handel und Gewerbe, Industriewaren blieben in dem Hintergrund, was mit den feudalen Verhältnissen zusammenhing. Unter den Maßtypen (2.25) beruhen die natürlichen Maße auf der menschlichen Arbeit (samt Arbeitsgeräten) und auf dem Ertragsvemögen des Bodens, doch immer in Abhängigkeit vom jeweiligen Ort. Zu diesem Typ gehören 20 Raummaße und 7 Stückmaße. Die künstlichen sind aus Meßmitteln abgeleitet; als solche gelten sämtliche Hohlmaße (Flüssigkeits- und Trockenmaße), sämtliche Gemichtsname, ferner 22 Raummaße und bis auf 7 sämtliche Stückmaße. Letztere, und noch eher das Kubikmaß und Raumgewichtsmaß sind, da sie vom Meßgegenstand unabhängig, ganz allgemein messen, als moderne Maße anzusehen. Bei den Maßsystemen (2.26) zeigt sich ebenfalls ein eigenartiges Bild. Das gegenwärtige System ist etwas Künstliches, aus einer Grundeinheit abgeleitet. Bei den althergebrachten, historischen Maßen haben die natürlichen Zusammenhänge sowie die Praxis, das praktische Leben, ein System ungeachtet der mathematischen Genauigkeit und der Abhängigkeit der Systemglieder hervorgebracht, wodurch die Bestimmung ihrer Grundeinheit heute nicht ganz einfach ist. Dabei ist noch zu bedenken, daß ein und dasselbe System im Laufe der Zeit Veränderungen unterlag. Es konnten sich die Grundeinheiten geändert haben oder einzelne Systemglieder, deren Größe und Verhältnis zueinander und somit entstand ein ganz verändertes System. Nach Maßarten zeigt sich folgendes Bild: Von den 12 Flüssigkeitsmaßen — d. h. Weinmaßsystemen —war 1 allgemein, 5 landesüblich und 6 regional. Von den 11 Systemen der Trockenmaße (Getreidemaße) waren 5 landesüblich, 3 regional, 1 komitatlich und 2 lokal. Von den 5 Gewichtssystemen galten alle für das ganze Königreich, und die 2 Stückmaßsysteme waren allgemeingültig, international. Messen (2.3). Die Menschen jener Zeit hatten mit dem Messen keine besonderen Probleme. Der Gebrauch der Hohlmaße war einfach, man mußte nur auf die Richtigkeit des Messens und des Meßverfahrens achten. Den Umgang mit den 46* 723