Bogdán István: Magyarországi űr-, térfogat-, súly- és darabmértékek 1874-ig (Magyar Országos Levéltár kiadványai, IV. Levéltártan és történeti forrástudományok 7. Budapest, 1991)

DEUTSCHE ZUSAMMENFASSUNG

Die regelmäßige Heranziehung qualifizierter Feldmesser setzt mit dem 18. Jh. ein, zunächst bei der kgl. ungarischen Kammer, um die Mitte des Jahrhunderts bei den Komitatsbehörden und auch in den Domänen: es entsteht der richtige, pragmatisierte Beruf eines kameralischen, komitatlichen, gutsherrlichen Feld­messers bzw. Ingenieurs, was zugleich mit der Schaffung einer technischen Abtei­lung bzw. eines Vermessungsamtes einherging. Die Meßgeräte (2.33) waren zu einem Teil die gleichen wie in der vorhergehenden Periode, so: rőf, öl, rúd, und kötél. In dieser Periode kommt ein neues Weiten­meßgerät auf, u. zw. das kocsikerék, dessen Prinzip das Zählen der Umdrehungen bildet. Von der Mitte des 18. Jh. an benützt man die lánc, das ujoncmérték und das lómérték, von Anfang des 19. Jh. an das hüvelykmérő. Von allen diesen Meß­geräten war nur Elle und Klafter geeicht. Sie wurden von Handwerkern aus Holz, Eisen oder Kupfer bzw. Messing verfertigt, erst im 19. Jh. erscheint der Beruf eines Meßgerätemachers (2.33.1). Die Munizipien ließen die Etalons der Maße im Rathaus bzw. Komitatshaus — gewöhnlich in dessen Archiv — aufbewahren, während die Duplikate an verschiedenen Stellen, vorwiegend auf dem Markplatz angebracht wurden (2.34.1). In den Meßmethoden und in der Meßtechnik (2.34) gab es bei der Längenmes­sung (2.34.1) keine besonderen Probleme, war es doch ein einfaches, allgemein bekanntes Verfahren. In der Thematik des Feldmessens (2.34.2) bespricht der Autor nicht die theoretischen Grundlagen der Geodäsie, sondern die allgemeine Meßpraxis in zwei Gruppen. Die Landesvermessung (2.34.21) wurde nach der Befreiung Ungarns von der Türkenherrschaft — praktisch seit 1701 — in Angriff genommen. Im Zuge dieser landesweiten Zusammenschreibungen (Konskriptionen) hatte man allerdings nur ganz ausnahmsweise Messungen vorgenommen, man benügte sich mit den Er­klärungen der Beteiligten, so über die Größe der Bodenfläche, im ortsüblichen Feldmaß berechnet. Im Zusammenhang mit den 1767 anlaufenden Urbarial­reformen ging man ebenfalls so vor, bloß in Zweifelsfällen nahm man zu Ver­messungen Zuflucht. Anläßlich der Katasteraufnahmen unter Kaiser Joseph II. ab (1786) hat man zuerst in der Geschichte Ungarns eine allgemeine Landesver­messung vorgenommen, u. zw. mit der Feldmeßrute bzw. Ingenieurrute und der Meßkette (ölrúd, mérőlánc), indem man die Länge und die Breite des Grund­stücke abmaß, sodann deren Produkt in Wiener Quadratklafter bzw. in österreichi­schem Joch (1600 Quadratklafter) als Flächengröße festlegte. Diese Vermessungen sind nach einigen Jahren — hauptsächlich wegen dem Widerstand des Besitzadels — annuliert worden; bei späteren Zusammenschreibungen wurde wieder von den eigenen Erklärungen des Gutsbesitzers ausgegangen. Erst das Bodensteuerpro­visorium zur Zeit des sog Absolutismus (Gewaltherrschaft nach der Niederschla­gung des Freiheitskampfes 1848/49) hat eine wirkliche Feld- und Bodenmessung eingeführt, diese lag aber schon in Händen von Ingenieuren, die Methoden der „praktischen Geometrie", d.h. Geodäsie, anwenden konnten. Die lokalen Feldmessungen (2.34.22) haben seit dem 17. Jh. autodidaktisch Feld­messer mit von Fall zu Fall geeichten Ruten und Seilen, in Anwesenheit der in-

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