Bogdán István: Magyarországi űr-, térfogat-, súly- és darabmértékek 1874-ig (Magyar Országos Levéltár kiadványai, IV. Levéltártan és történeti forrástudományok 7. Budapest, 1991)
DEUTSCHE ZUSAMMENFASSUNG
Von dem Maßsystem (2.26) untersucht der Autor jene, die im sog. historischen Ungarn üblich waren. Es gibt zwei große Gruppen: allgemeine und spezielle Systeme. Ein allgemeines System ist weder an einen bestimmten Anwendungszweck noch an eine bestimmte Gegend gebunden, es ist somit landesüblich, allgemeingültig. Solche sind unter den Längenmaßen alle königlichen, dann die als landesüblich geltenden Systeme von Preßburg, Siebenbürgen sowie von Österreich (s. Tabelle 2.26.11); unter den Feldmaßen das praktische, d.h. das königliche, das ungarische und das katastrale System sowie das österreichisch-ungarische System (s. Tabelle 2.26.12). Bei den speziellen Systemen kommt es auf das Anwendungsgebiet oder auf die Region an; im ersteren Fall konnte es sich daher auch um ein allgemein landesgültiges System handeln. Viele der Längenmaße gehören in diese Gruppe. Eine Untergruppe bilden die österreichischen Maßsysteme, u. zw. die Systeme für Festungsbau (erődítmény, Fortifikation), für Schiffahrt bzw. Schiffbau, der Pferdemaße, der Maße für Vermessungszwecke und Ingenieurbau, der Rekturenmaße, System der Straßen- und Wegmaße (s. Tabelle 2.26.21.1). Zu den Maßsystemen gemischter Art zählen solche, die aus mehreren Systemen bzw. Einheiten entstanden waren, so im Bereich des Bergbaus, der Geographie, der bäuerlichen Schneiderei, der Textilien, der Typographie und des Straßenwesens (s. Tabelle 2.26.21.3). Regionale Systeme sind das Ofner und das Tyrnauer System (Buda bzw. Nagyszombat [Trnava]) (s. Tabelle 2.26.21.3). Von den Feldund Landmaßen gehören die speziellen auch zu mehreren Gruppen. Von der Nutzungsart her sind als besondere Systeme das österreichische ingenieurtechnische oder dezimale und das Fortifikationssystem (s. Tabelle 2.26.22.11), das Bergbausystem (s. Tabelle 2.26.22.12) und das Maßsystem des Weinbaus (s. Tabelle 2.26.21.13) zu nennen. Beim Auf bau eines Systems gewann das Halbierungssystem eine besondere Bedeutung, es fand bei Hufen, Grundstücken und Weinbergen Anwendung (s. Tabelle 2.26.22.2). Landschaftsspezifisch waren die Feldmaßsysteme aus dem Jászság (Jazygien), des Komitats Máramaros und von Preßburg (Pozsony) (s. Tabelle 16.2.26.22.3). Das Messen selbst — die Meßtechnik — wird in bezug auf die ungarländischen Verhältnisse in den Unterabschnitten Mensch, Meßgerät und Methode behandelt (2.3). Vom Menschen her (2.32) war das Längenmessen problemlos, es konnte ja jedermann eine Messung vornehmen, wenn er rechnen bzw. zählen konnte. Das Feldmessen (2.32.1) erforderte allerdings schon gewisse Fachkenntnisse. Abgesehen von den Heeresingenieuren hat es eine derartige Fachausbildung im 17. Jh. noch nicht gegeben; die Feldmesser od. Geometer mußten ihr Wissen aus der eigenen Praxis, durch Selbstbildung erwerben. Mit dem angehenden 18. Jh. wurde an manchen Universitäten auch ein wenig Naturwissenschaft gelehrt, was einige theoretische Grundkenntnisse der Feldmeßkunst lieferte, die dann durch praktische Meßarbeit erweitert werden konnten. Eine institutionelle Heranbildung von Geometern, Feldmessern begann erst ab 1763. Der Berufeines Feldmessers (2.32.22) hat sich als eine Funktion der städtischen Boden- od. Grundämtern im Laufe des 17. Jh. entwickelt, in welchen selbstgeschulte Geometer wirkten.