Soós László (szerk.): Magyar Minisztertanácsi jegyzőkönyvek 1867-1918. A Khuen-Héderváry és a Tisza kormány minisztertanácsi jegyzőkönyvei - A Magyar Országos Levéltár kiadványai, II. Forráskiadványok 56. (Budapest, 2018)

2. kötet - Idegennyelvű összefoglalók

den neuen Landtagswahlen. Ministerpräsident István Tisza übergab an der Audienz am 29. Dezember 1904 dem König seine Vorlegung über die Auflösung des ungari­schen Landtages, und als Ergebnis der Audienz wurde die vierte Sitzungsperiode des am 28. Oktober 1901 eröffneten Landtages am 4. Januar 1905 geschlossen. Das Amts­blatt veröffentlichte am 5. Januar 1905 den königlichen Erlaß inbezug auf die Einberu­fung des neuen Parlaments für 15. Februar 1905 und die Wahlverordnung des Innenmi­nisters. Gemäß der Verordnung müssen die Landtagswahlen zwischen 26. Januar und 4. Februar 1905 durchgeführt werden. Die Regierungspartei erlitt im Januar 1905 - das erste und auch das letzte Mal wäh­rend des Dualismus - eine Niederlage und es wurde klar, daß Tisza zur Modifizierung der Hausregeln die Unterstützung der Nation nicht gewann. Nach den endgültigen Daten erwarben in den 413 Wahlbezirken die Liberale Partei 161, die Dissidenten 27, die Neue Partei 13, die Volkspartei 25, die Unabhängigkeitspartei 164, die Rumänen 8, die Slowaken 1, die Serben 1, die Demokratische Partei 2, die Sozialisten 1, die unabhängigen Kandidaten 10 Mandate. Der bedeutende Mandatenverlust, den die Liberale Partei an diesen Wahlen erlitt, machte die Situation des Tisza-Kabinetts unmöglich, deshalb entschieden sich die Regierungsmitglieder an der Ministerratssitzung vom 27. Januar 1905 für die Abdankung. Neben der Unabhängigkeitspartei war der Sieger der Wahlen die kleine, aber immer aktivere rumänische Nationalitätenbewegung. In Zahlen: neun rumänische Abgeord­nete wurden von Tisza mit dem Programm der Regierungspartei in das Parlament ge­bracht und acht Personen erwarben nur rein auf Nationalitätenbasis stehend ein Man­dat. Angesichts dessen, daß die Liberale Partei in Minderheit blieb, hatten die rumäni­schen Abgeordneten keine Interesse darin, daß sie in der Partei der Verlierer bleiben. Deswegen machten sie Schritte, sich an die mit einem Nationalitätenprogramm ge­wählten Abgeordneten anzuschl ießen. Zu ähnlichen Folgerungen kamen auch die kroa­tischen Abgeordneten. An der Besprechung der Liberalen Partei am 20. Februar 1905 meldete Tisza ein, daß bereits jetzt, bei der Verteilung der parlamentarischen Ämter: „sich die kroatischen Abgeordneten in selbständigen Gruppen organisieren, und danach werden sie betreffend die Kandidaturen unmittelbar mit der verbündeten Opposition behandeln.” Die Führer der die Wahlen gewonnenen verbündeten Parteien bemühten sich um die Erarbeitung eines gemeinsamen Programms, das sie als Diskussionsanlaß vor den lei­tenden Ausschuß vorlegen wollten. Die Schnurlinie wurde von den Wahlen gemerkt, denn die Mehrheit der Wähler stellten sich für die Grundlagen von 1867, aber der Wille der unabhängigen Abgeordneten, die ihre Mandate verdoppelten, mußte im größeren Maße berücksichtigt werden. Gyula Andrássy hatte die Aufgabe, die verschiedene poli­tische Prinzipien innehabende, aus mehreren Parteien bestehende, neue politische Kraft zusammenzuhalten. Es konnte schon im voraus gesehen werden, daß der zukünftige Ministerpräsident mit den Mitgliedern der Volkspartei und der Neuen Partei schwer eine Vereinbarung treffen wird, aber eine eventuelle Koalition der Partein, die auf der 1867-Basis stehen, wäre für Ferenc Kossuth und seine Kameraden nicht akzeptabel. Der König verriet Andrássy, daß er zur Bildung eines Koalitionskabinetts zustimmen wür­83З

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