Erzsébet Fábián-Kiss: Die ungarischen Ministerratsprotokolle aus den Jahren 1848–1849 (Magyar Országos Levéltár kiadványai, II. Forráskiadványok 29. Budapest, 1998)

Ministerratsprotokolle

Vordringen von feindlichen Militärkräften jeder Stärke verhindern kann, wes­halb das Wachheer der Festung Komorn sogleich durch etwa 16 000 Mann aus dem Hauptlager, und zwar die Divisionen von Damjanich und Pöltenberg, zu vermehren ist. Die Aufgabe dieser Donauarmee zu nennenden Armee wird es sein, außer durch die Sicherung des Verkehrs zwischen rechtem und linkem Donauufer unter dem Schutz der Festung Komorn rechtsseitig der Donau bis an die Landesgrenze tätig zu sein und dadurch, daß es mittels schneller Detache­ments die Komitate Transdanubiens vom Feind freihält, in diesen Komitaten die Rekrutierung und die Befugnis der Regierung zu sichern. Zugleich wird es seine Aufgabe sein, im Notfalle auch die Tätigkeiten der Armee linksseitig der Donau koordinierend zu fördern. Sollte die sofortige Einnahme der Festung Ofen nicht gelingen und ein länger­währender Belagerungsring erforderlich sein, ist auch das Belagerungsheer als zum Oberkommando des Befehlshabers dieser Donauarmee zu rechnen. Mit dem Oberkommando dieser Donauarmee und zugleich der Festung Komorn wird Herr General Klapka betraut werden. Unter ihm wird die VIII. Division von General Guyon geführt werden, und General Lenkey wird mit dem Kommando der Kavallerie der in Bildung begriffenen Reservearmee be­auftragt. 6 4. Die übrigen Teile der Hauptarmee, namentlich die bisherigen Divisio­nen von Klapka und Aulich, werden auf das linke Donauufer übersetzen und, als erstes sogleich entlang der Neutra oder Waag Stellung beziehend, den oberen Teil des Landes sichern und die Gebiete diesseits der Donau decken. Diese Armee linksseitig der Donau wird bis zur weiteren Verfügung Gene­ral Aulich befehligen. 5. Mit dieser Armee ist die unter Befehl von Feldmarschalleutnant Dem­binsky stehende Division in Verbindung zu bringen, deren Aufgabe es ist, das Land gegen Galizien zu sichern und den äußeren rechten Flügel der Operatio­nen links der Donau zu bilden. 6. Mit dem rechten Flügel Feldmarschalleutnant Dembinskis ist der linke Flügel der siebenbürgischen Armee in Verbindung zu bringen, deren Aufgabe es ist, das Land in Richtung Bistritz gegen die Bukovina zu decken. In Sieben­bürgen sind darüber hinaus die Pässe von Ortos, Tölgyes und Gyimes wie ebenso der Tömöscher und der Rotenturmpaß a zu beobachten. Über deren Verstärkung und Verteidigung hinaus rechnen als nächste Aufgaben der sie­benbürgischen Armee die Einnahme von Karlsburg und Diemrich und die endliche Niederschlagung der walachischen Empörung. 7. Da Puchners Armee aus dem Banat vertrieben ist, Orschowa, Weißkir­chen, Pantschowa in unserem Besitz sind und das ganze Banat sowie Bács außer Tittel erobert sind, wird Feldmarschalleutnant Bem, seine aus Sieben­bürgen mitgebrachte Armee aus dem übrigen Teil des kombinierten Bács-Ba­nater Heeres durch 12 000 Mann ergänzend, mit den entsprechenden Kanonen von Perlasz her Tittel einnehmen (wobei er auch von Bács und Peter­wardein her unterstützt werden kann), dort über die Theiß übersetzend, Pe-

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