Erzsébet Fábián-Kiss: Die ungarischen Ministerratsprotokolle aus den Jahren 1848–1849 (Magyar Országos Levéltár kiadványai, II. Forráskiadványok 29. Budapest, 1998)

Ministerratsprotokolle

daß das ungarische Ministerium unter den jetzigen Umständen zur Aufrecht­erhaltung von öffentlicher Ruhe und Ordnung für unumgänglich notwendig hält, jenes ungarische Militär, das in Galizien und Mähren einquartiert ist, sofort ins Land zu holen, andernfalls die übrigen Teile des Landes den ernste­sten Störungen ausgesetzt sind, weil das Ministerium ohne ausreichende Mit­tel die Ordnung nicht aufrechterhalten kann; 3 und indem es alle von hier ausgehende Verantwortung von sich ablehnt, schreibt es diese direkt jenen zu, die diesen gerechten Forderungen des Ministeriums nicht Genüge tun, und fühlt sich selbst zur Selbstrechtfertigung gezwungen, seine so vielen vereitelten Bemühungen gegebenenorts und gegebenerzeit an die Öffentlichkeit zu bringen. [4.] Das Gehalt der Zensoren als ungesetzlichen Beamten wurde einge­stellt. Gleichzeitige Abschrift von Anton Vorös. MOL, 1848/49-i minisztérium levéltára, Minisztertaná­csi jegyzőkönyvek (H 5) [MOL, Regierungsarchiv 1848/49, Ministerratsprotokolle (H 5)]. - Veröf­fentlicht: KLÖMXII. Nr. 25. b) Protokoll der Ministerratssitzung vom 20. April Anwesende unter Vorsitz Seiner Hoheit des Palatins und Statthalters 3 1. Auf die Meldung des Erziehungsministers, daß in der Agramer Akademie ein Professor schon jetzt den Unterricht in kroatischer Sprache begonnen habe, wurde beschlossen, daß in Kroatien die Unterrichtssprache von nun an die kroatische sein solle 2. Nachdem an mehreren Stellen des Landes die öffentliche Ruhe und Ordnung teils gestört und teils bedroht sind und bisher sechsundzwanzig Ko­mitate um Militär bitten, ist Minister Fürst Esterházy im Zusammenhang mit der bereits zuvor an ihn gerichteten Aufforderung zu schreiben, daß das unga­rische Ministerium unter den jetzigen Umständen zur Aufrechterhaltung von öffentlicher Ruhe und Ordnung für unumgänglich notwendig hält, jene unga­rischen Linientruppen, die in Galizien und Mähren einquartiert sind, sofort ins Land zu holen, andernfalls die übrigen Teile des Landes den ernstesten Störungen ausgesetzt sind, weil das Ministerium ohne die ausreichenden Mit­tel die Ordnung nicht aufrechterhalten kann. Und indem es alle von hier ausgehende Verantwortung von sich ablehnt, schreibt es diese direkt jenen zu, die den gerechten Forderungen des Ministeriums nicht Genüge tun, und fühlt sich selbst zur Selbstrechtfertigung gezwungen, seine so vielen vereitelten Bemü­hungen gegebenenorts und gegebenerzeit öffentlich zu machen. Diese zwei Regi­menter könnten am leichtesten aus Galizien ins Land gebracht werden. 3. Indem der Innenminister dem als Ministerialkommissar in die Berg­städte zu sendenden Moritz Perczel eine andere Bestimmung zuteilt, wurde die Entsendung auf Peter Géczy übertragen und das Ermächtig­ungs-schreiben auf seinen Namen ausgestellt. ­4 4. Da die Bezahlung der Zensoren als ungesetzlichen Beamten von diesem Jahr an eingestellt wird, was soll mit der Bezahlung der Mitglieder der Studi­enkommission und des Zentralzensurkollegiums geschehen

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