Jakó Zsigmond: Erdélyi okmánytár I. (1023-1300) (Magyar Országos Levéltár kiadványai, II. Forráskiadványok 26. Budapest, 1997)

FORSCHUNG DER MITTELALTERLICHEN DIPLOMATISCHEN QUELLEN IN SIEBENBÜRGEN

hatte —, und 534 documente istorice slavo-romane din Tara Romaneâsca si Moldova privitoare la legäturile cu Ardealul, 1346—1603 (Viena —Bucuresti 1906—1931) von Grigore Tocilescu (1850—1909) wurde eine bislang ungenutze Gruppe von Quellen in die Forschung einbezogen. Als nächster Schritt nahmen rumänische Historiker auch an der Publikation von unveröffentlichten lateinischen Urkunden teil. Der Zeitpunkt dieser Wen­de ist genau feststellbar. Die erste Ausgabe (1902) der hier angeführten Publikation von Bogdan enthielt nur Texte mit kyrillischen Buchstaben, doch in der zweiten Ausgabe (1905) befanden sich bereits 63 lateinische Urkunden aus der Periode von 1431 bis 1508. Ihm folgte auf diesem Wege Nicolae Iorga (1871—1940). Das von ihm unter dem Titel Acte si serisori din arhivele oraselor ardelene (Bucuresti 1911) als Band XV/ 1—2 der Hurmuzaki-Reihe aus den Urkunden der Archive von Bistritz, Kronstadt und Hermann­stadt publizierte reichhaltige, neue Material zeigt uns ganz deutlich, daß die rumänische Geschichtsforschung in einigen Jahrzehnten einen bedeutenden Fortschritt erzielte und bis zur Jahrhundertwende auch in der siebenbürgischen mittelalterliche Quellenedition eine beachtliche Rolle spielen konnte. Dasselbe beweisen auch die in Band I —II. und X. der von Iorga begonnenen Reihe Studii si documente cu privire la istoria românilor (Bucu­resti 1901—1916) befindlichen Mitteilungen über das Material des städtischen Archivs von Bistritz und Kronstadt. Den Anschluß an das Niveau der Zeiten bezeugt auch die Urkundenbuch von loan Mihályi (1844—1914) aus Máramaros {Diplome maramuresene din secolul XIV si XV. Maramures-Sziget 1900), eine Spitzenleistung der ungarländischen rumänischen For­schung vor 1918 in der Edition mittelalterlicher Quellen. RUMÄNISCHE QUELLENEDITION NACH 1918 Die mit dem Machtwechsel einhergehende Umwandlung verursachte einen schweren Rückfall in der Publikation der siebenbürgischen mittelalterlichen Quellen. Die rumäni­sche Geschichtsschreibung, nunmehr in dominierender Position, konnte mit dem reichhal­tigen siebenbürgischen Archivgut langezeit nichts anfangen; auch war sie an dessen wis­senschaftlicher Verwertung viel weniger interessiert als bisher. Besonders auffallend ist diese Uninteressiertheit in bezug auf die frühen urkundlichen Quellen. In der Zwischen­kriegszeit trug die rumänische Forschung mit keiner einzigen ernsthaften Publikation zur Veröffentlichung der siebenbürgischen mittelalterlichen Urkunden bei. Nach dem zweiten Weltkrieg trat endlich eine Änderung in jener Betrachtungsweise ein, die auch im Bereich der Quellenedition auch nach 1918 — wie früher — nicht in Land, sondern in Ethnikum dachte. Jetzt will man schon in einer einzigen, einheitlichen Publikation das gesamte alte urkundliche Material des Landes veröffentlichen, ungeachtet dessen, ob es hinsichtlich der Geschichte der rumänischen Volkes wichtig oder uninteres­sant ist. Im Jahre 1951 begann als Reihe C der Documente privind istoria Romäniei (seit 1977: Documenta Romaniae Histórica) die Veröffentlichung der sich auf Rumäniens Gebiete diesseits der Karpaten beziehenden mittelalterlichen Urkunden. Von dieser Reihe erschienen bis 1994 zehn Bände aus dem Material der Periode 1075—1370, welches größtenteils schon in anderen Publikationen früher veröffentlicht wurde.

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