Jakó Zsigmond: Erdélyi okmánytár I. (1023-1300) (Magyar Országos Levéltár kiadványai, II. Forráskiadványok 26. Budapest, 1997)
FORSCHUNG DER MITTELALTERLICHEN DIPLOMATISCHEN QUELLEN IN SIEBENBÜRGEN
Schriften des Piaristen Károly Koppi (1744—1801) 15, aus der Quellensammlung von Károly Fejérvári 12, aus den Handschriften von Hevenesi 9, und aus den Abschriften von Károly Wagner (1732—1790) und György Lakics (1739—1814) je 5 Urkundentexte in seine Urkundensammlung eingefugt. Archivforschungen führte er bei den Grafen Wass und mit ihrer Unterstützung bei einigen anderen vornehmen Familien. Infolge der weitaus ungünstigeren Möglichkeit von SJncai im Vergleich mit ungarischen und sächsischen Forschern besteht seine wissenschaftsgeschichtliche Bedeutung nicht in der Erschließung von unbekannten, neuen Angaben, sondern in der Vermittlung des bisher erschlossenen urkundlichen Materials an die rumänische Geschichtsschreibung und in der Öffnung in Richtung der zeitgemäßen Betrachtungsweise und der modernen Forschungsmethoden. Zu Obigem s.: GHEORGHE SINCAI: Hronica románilor. I —III. Bucuresti 1967—1969 (Mit Einleitung und Anmerkungen von Manole Neagoe). — ANDRÁS Kiss: Gheorghe Sincai, a forrásgyűjtő. Művelődéstörténeti Tanulmányok (Gheorghe Sincai, der Quellensammler. Kulturgeschichtliche Studien). Bukarest, 1870. — ANDREI KISS: Gheorghe Sincai si stiinjele fundamentale ale istoriei. Revista Arhivelor 4/1973, nr. 2. URKUNDENPUBLIKATIONEN BIS 1918 Gegen Ende des XVIII. Jahrhunderts wurde in der Umgebung von Bischof Batthyány infolge der erfolgreichen Quellenerschließung der erste Versuch unternommen, die siebenbürgischen mittelalterlichen Urkunden in Druck herauszugeben. Antal Szeredai (1740—1799) publizierte je eine Urkundensammlung in Bezug auf die Bischöfe von Siebenbürgen bzw. auf das Karlsburger Domkapitel (Series antiquorum et recentiorum episcoporum Transilvaniae. Albae Carolinae 1790. — Notitia veteris et novi capituli ecclesiae Albensis Transsilvaniae. Albae Carolinae 1791). Allerdings ließ eine Fortsetzung noch lange auf sich warten, zum Teil infolge der napoleonischen Kriege, vor allem aber wegen der allgemeinen geistigen Stagnierung, verursacht durch eine reaktionäre Innenpolitik. Die Publikation von Urkundensammlungen wurde erst nach 1830 wieder aktuell, vielleicht gerade unter der Einwirkung des Codex diplomaticus von György Fejér. Dazu wurden nämlich die institutionellen Rahmen geschaffen in der Form des Vereins für siebenbürgische Landeskunde (1840) und des Siebenbürgischen Nationalmuseums (1841), der Organisation ungarischer Wissenschaftlichkeit. Zu Beginn schien die Person von József Kemény die ungarisch-sächsische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der mittelalterlichen Quellenedition zu garantieren, doch wurde die Vereinigung der Kräfte durch die erstarkenden Nationalismen und die gegenseitig abstoßenden Erlebnisse der Revolution 1848/49 schließlich verhindert und alle drei siebenbürgischen Nationen schlugen jeweils den eigenen Weg in der gedruckten Quellenpublikation ein. Die Geschichte Siebenbürgens wurde von allen mit der eigenen Vergangenheit gleichgesetzt. Aus dem Quellenmaterial der gemeinsamen Vergangenheit interessierten sich Sachsen und Rumänen nur für die selbstbezogenen Teile, während die Ungarn die Gesamtheit Siebenbürgens nur deshalb nicht ignorierten, weil sie ihre eigene Vergangenheit mit der Staatlichkeit Siebenbürgens identifizierten. Dem Fehlen von Übereinstimmungen und der Vermischung der Gesichtspunkte von Wissenschaft und Politik ist in erheblichem Maße die Schuld für die Dissonanzen zuzuschreiben, die im Verlauf der letz-