Jakó Zsigmond: Erdélyi okmánytár I. (1023-1300) (Magyar Országos Levéltár kiadványai, II. Forráskiadványok 26. Budapest, 1997)
FORSCHUNG DER MITTELALTERLICHEN DIPLOMATISCHEN QUELLEN IN SIEBENBÜRGEN
silvanici hinzugefügt. Das großangelegte Unternehmen endet mit Appendix Diplomatarii Transsilvanici mit den Abschriften von 2241 Urkunden in 21 Bänden. Kerneny hat also in 47 Bänden seines Diplomatarium insgesamt 3318 mittelalterlichen Urkunden zur Veröffentlichung vorbereitet und sie im allgemeinen mit Anmerkungen versehen. Es steht also außer Zweifel, daß József Kerneny nicht nur in Siebenbürgen, sondern in der gesamten ungarischen Geschichtswissenschaft der erfolgreichste Sammler von Urkunden aus der Zeit der Handschriftlichkeit war, der sogar die Ergebnisse der jesuitischen Schule übertraf. Obendrein schuf er eine der ältesten, bis heute funktionierenden Werkstätten der siebenbürgischen Quellenforschung, indem er seine Urkundensammlung der Öffentlichkeit zur Verfügung stellte, die er durch Anregung des Siebenbürgischen Nationalmuseums und mit schweren materiellen Opfern zustande gebracht hat. Obgleich ihm auch unter den zeitgenössischen Historikern ein vornehmer Platz gebührt, besteht sein unvergängliches Lebenswerk nicht so sehr aus seinen Publikationen, als vielmehr aus den obengenannten Leistungen. Neben der überragenden Bedeutung seiner Sammlertätigkeit und der Schaffung von Institutionen verschwinden seine von menschlicher Eitelkeit herrührende, jedoch keinerlei materiellen Schaden verursachende Urkundenfälschungen, die allerdings in den Forschungen bis heute wirkenden Wirren verursachten. Freilich gehören auch diese zu einer wahrheitsgetreuen Bilanz, doch ohne unsere Klarsicht trüben zu können. Vergleicht man nämlich diese Schwächen mit all dem, was in der anderen Waagschale liegt und bis heute wirkt, so sind sie wohl nur längst vergessene Erlassungssünden gegenüber all dem, was er zum Wohl der siebenbürgischen Geschichtsforschung mit der Schaffung der institutionellen Rahmen getan hat. Die Sammlung der beiden Grafen Kerneny befindet sich z. Z.in Klausenburg in drei Teilen. Die originalen Urkunden sind im Staatsarchiv und in der Universitätsbibliothek, die buchformigen eingebundenen Abschriften und Manuskripte in der Klausenburger Bibliothek der Rumänischen Akademie aufbewahrt. Allein der Band IV. und V. der obenerwähnten Collectanea diplomatico-historica sind in Budapest in der Bibliothek der Ungarischen Akademie der Wissenschaften zu finden. Zu Obigem s.: LAJOS KELEMEN: AZ Erdélyi Muzeum-Egyesület törtenete. Emlekkönyv. (Geschichte des Siebenbürgischen Museum-Vereins. Festschrift.) Klausenburg 1909—1942. — ENDRE VERESS: Gróf Kerneny József (Graf József Kemény). EM 38/1933. — ELEMÉR MÁLYUSZ: Gróf Kemény József oklevélhamisitványai (Urkundenfälschungen des Grafen József Kemény). LvtKözl 59/1988. RUMÄNISCHE FORSCHUNG HANDSCHRIFTLICHE QUELLEN Der Anschluß rumänischer Geschichtsschreibung an den modernen Formen der Quellenforschung war in Siebenbürgen ein wichtiges Ereignis des handschriftlichen Quellensammelns. Die Voraussetzung schuf dazu die konfessionelle Union mit der Konsequenz, daß die Ausbildung einer westlich geschulten rumänischen intellektuellen Schicht begann und die lateinische Schrift- und Sprachkunde zu Lasten der kyrillischen Schriftlichkeit und der einseitigen byzantinischen kulturellen Orientation sich verbreiten konnte. Dies ermöglichte die Ausgestaltung des eigenen Geschichtsbewußtseins sowie die Rezeption