Mitteilungen des K. K. Archivrates 2. (Wien, 1916)

Dr. Ignaz Nößlböck: Archiv und alte Bibliothek der Stadt Horn in Niederösterreich

Aus den Berichten von Konservatoren und Korre­spondenten. Böhmen. (Soweit nicht ausdrücklich anders angegeben auf Grund von Mitteilungen des Herrn Konservators Prof. Dr. Karl Ludwig in Karlsbad.) Aberthann, Stadtarchiv. Das Archiv besitzt an Urkunden nur ein Marktprivileg Kaiser Franz’ II. von 1792 und einen Geburtsbrief von 1622. Sechzehn Grundbücher von 1712—1835 wurden Ende der neun­ziger Jahre an das böhmische Landesarchiv abgegeben. Die Akten vom Ende des 18. Jahrhunderts an liegen ungeordnet in einem feuersicheren trockenen Raum des neuerbauten Rathauses; deren Ordnung hat Herr Pfarrer Endt in dankenswerter Weise übernommen. Bärringen, Stadtarchiv. Nur die ältesten Bestände dieses reich­haltigen Archives sind geordnet, jedoch nicht verzeichnet: Bestätigung der von Joachim Grafen Schlick erhaltenen Privilegien durch die Stadt Schlackenwerth 1611; Stadtbuch und -Ordnung 1562: Ratsprotokolle 1783—1829; Gerichtsbuch 1783—1806; Testamentenbuch 1783—1806; Besitzstandsbuch 1787; Privilegienabschriften und Akten betreffend Er­teilung derselben 1559—1784; Kriminalakten 1702—1704. Die Ordnung der übrigen Akten ungefähr seit der Zeit Kaiser Josefs II. wurde in die Wege geleitet. Bleistadt, Stadtarchiv. Die Urkunden und buchförmigen Archi­valien sind in der Kanzlei des Bürgermeisters untergebracht, die Akten von 1789 angefangen lagern auf dem Dachboden. An Urkunden und gebundenen Archivalien enthält das Archiv: 7 Privilegien von 1558 bis 1785; Ratsprotokolle 1684—1762 und 1812—1816; Patentenbücher 1745—1816; Resolution über das Joachimsthaler Bergwerk 1564; Statut der freien Bergstadt Joachimsthal 1549; Landesordnung von 1583; Zins­ordnung von 1590; Erbeinigung zwischen Böhmen und Sachsen 1588; eine Prophezeiung »Der Wein gerett« 1595—1600. Elbogen, Stadtarchiv. Das Archiv ist in zwei feuersicheren, trockenen und luftigen Zimmern im Erdgeschoß der Bürgerschule unter­gebracht, nur die Pergamenturkunden werden teils im städtischen Museum,

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