Mitteilungen des K. K. Archivrates 1. (Wien, 1914)

Dr. Bertold Bretholz: Zur Geschichte des mährischen Archivwesens

20 Dr. Bertold Bretholz. Schriftenbeschreibung abschloß, und nun ßogen dieser »Leitfaden«, die »Arehivinstruktion« und die Riesenbogen für die »Archivstatistik«1) in mehreren tausend Exemplaren durchs Land, um überall Sinn und Inter­esse für archivalische Arbeit zu wecken. Die statistischen Erhebungen begannen im Mai 1857 und schon im Jahresbericht für 1857 (erstattet am 26. Mai 1858) konnte die Archivdirektion das Ergebnis der ersten gemeinsamen Arbeit dem Landes­ausschuß vorlegen. Es ergab sich daraus, daß Mähren damals besaß: 23 Archive und 27 Bibliotheken geistlicher Korporationen, 837 Pfarrarchive und 62 Pfarrbibliotheken, 60 Schloßarchive und 64 Schloßbibliotheken, 193 Gutsverwaltungsarchive, 488 Kommunalarchive und 7 Stadtbibliotheken, 8 Privatarchive und 311 Privatbibliotheken. Wir haben diese Ausweise noch heute vollkommen intakt er­halten. Soviel Ungenaues, Unklares und Unrichtiges auch darin vor­kommt (weil auch die kleinste und für die Wissenschaft fast wertlose Sammlung gleich als Archiv oder Bibliothek angesprochen wurde), es war immerhin ein Anfang, um zunächst wenigstens zu einer allgemeinen Übersicht zu gelangen. Man war sich auch vollkommen darüber im klaren, daß diese Stöße von ungleichmäßigen Berichten zuerst über eine Walze gebracht und bearbeitet werden mußten. Und so erhielt denn Chytil die neue »Verpflichtung«, ein Vormerkbuch für die Archiv­statistik anzulegen mit folgenden Rubriken und Weisungen: 1. Ortsname. Diese Rubrik sollte als die Hauptrubrik alphabetisch geführt werden und die Namen der Städte, Märkte und Dörfer Mährens umfassen. l) Die Fragebogen für die Arehivstatistik batten folgende Rubriken: Diöeese: Kreis: Pfarrsprengel (Lokalie): Bezirk: Ausweis über die im Pfarrsprengel (Lokalie) . . . vorhandenen Archive und Bibliotheken.

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