Mitteilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 8. (Dritte Folge, 1914)

Major Paldus: Zwischen Elbe und Riesengebirge. Die Kämpfe der 2. leichten Division in Böhmen 1813

Zwischen Elbe und Riesengebirge. *) Bericht N eippergs vom 30. August. Der Oberjäger Milten­berg wurde für die silberne Tapferkeitsmedaille eingegeben und diente später als Leutnant beim 5. Jägerbataillon. 2) „Am 29. August abends, als es schon finster wurde und die Vor­posten soeben bezogen waren, kam der Feind auf der Bergstraße von Einsiedel mit einigen Kompagnien Infanterie, suchte das Defile bei Paulsdorf zu gewinnen, bevor noch alle auf den verschiedenen Wegen aufgestellten kleinen Avisopikette sich auf ihren Hauptposten zurück­ziehen konnten. Ein auf der Straße nach Kratzau stehender Avisoposten von 1 Korporalen und 6 Mann wurde abgeschnitten. Bei dieser Gelegen­heit gelang es dem Wachtmeister Georg Remenitzky der Oberst 1. Eskadron von Kaiser-Husaren, von der Dunkelheit begünstigt, sich im heftigen feindlichen Feuer durch den Feind zu drängen und das be­drohte Pikett über das Gebirge zum Regiment zurückzuführen. Er brachte dasselbe, obschon sein Pferd blessiert war, im Rücken des Feindes auf Umwegen über die Berge zu der Eskadron zurück und machte auf dem Rückwege noch eine feindliche Patrouille von 4 Mann zu Gefangenen. Das tapfere Unternehmen des Wachtmeisters rettete den Korporalen und die ß Mann aus Feindesgefahr. Schon im russischen Feldzug hatte Remenitzky als Korporal Beweise seiner Tapferkeit gegeben.” Die silberne Tapferkeitsmedaille wurde ihm zuerkannt. (K. A., H. K. R. 1815, M 1, 25/84, Nr. 331.) 3) Neipperg an B u b n a, Feldlager bei Reichenberg. 29. August (K. A.. F. A. 1813, Hauptarmee, YHI. 551 d). Bataillon stürmte in geschlossener Masse auf der Straße von Einsiedel gegen die Vorposten heran. Unterstützt von den herbeieilenden Reserven leisteten jene energischen Widerstand, wobei sich besonders der Oberjäger Friedrich Miltenberg auszeichnete, der mit zwölf Mann das Wirtshaus in Paulsdorf standhaft gegen 50 Polen verteidigte1). Auch der Wacht­meister Remenitzky der Kaiser-Husaren tat sich bei diesem Gefecht rühmlichst hervor2). Nach einstündigem, heftigem Ringen in finsterer Nacht gelang es den „Jägern, vereint mit den Husaren, die sich wirklich heute im Mut gegenseitig zu übertreffen suchten”, den Feind zurückzudrängen3). Neipperg vermochte, obzwar stets eines Angriffes ge­wärtig, die Nacht im Lager bei Reichenberg zu verbringen. Um Mitternacht gab es noch einen Alarm, als der Posten des Rtm. Blankenstein an der Brücke bei Schwarau von feindlicher Infanterie angegriffen und zum Rückzug nach Franzensdorf gezwungen wurde. Blankenstein, der einen *)

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