Mitteilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 8. (Dritte Folge, 1914)

Major Paldus: Zwischen Elbe und Riesengebirge. Die Kämpfe der 2. leichten Division in Böhmen 1813

164 P ill cl US. siedel. Dopscka durchbrach mit seinen. 50 Husaren eine Reiterabteilung, die sich bei Schönborn aufgestellt hatte, machte zahlreiche Gefangene und drang bis gegen Einsiedel vor, wo er das Gros des BG. Uminski in Stellung fand und sein vereinzeltes Vordringen beinahe mit Gefangennahme zu büßen gehabt hätte, wenn ihn nicht einer seiner Unter­offiziere gerettet haben würde l). Neipperg ließ seine Truppen gegen Abend bei Reichenberg Lager beziehen, das durch Vorposten bei Pauls­dorf gedeckt wurde. Der Rtm. Blankenstein von Blanken­stein-Husaren war im Laufe des Tages von Langenbruck bis Berzdorf vorgegangen und übernahm die Bewachung der Brücke bei Schwarau, wo die Straße von Kratzau die Neiße übersetzt. Der Abend brachte einen Angriff des Feindes. Ein ') „Als der Rtm. D o p s c h a den 29. August bei Reichenbörg auf Befehl des FML. Grafen Bubua zur Rekognoszierung gegen Einsiedel vorrückte, schickte er den Korporal Takács der Eskadron gegen den Ort Ruppersdorf, um die rechte Flanke zu decken. Als der Rittmeister den Feind bei Schönbom in der beiläufigen Stärke von 100 Reitern aus­gekundschaftet hatte, griff er ihn mit den beihabenden 50 Husaren mit solcher Schnelligkeit an, daß er, aus der Fassung gebracht, geworfen wurde und 40 Gefangene zurückließ. Der Rest wurde teils getötet, teils gegen Einsiedel verfolgt. Hier erhielt der Feind Verstärkung, warf sich auf den Rittmeister, der mit den wenigen Reitern, die er noch bei sich hatte, nachdem die Mehrzahl, keine Gefahr ahnend, mit dem Rück­transport der Gefangenen beschäftigt, die Pferde durch das zweistündige Jagen ganz ausgepumpt waren, ganz sicher in die Gefangenschaft ge­raten wäre. Korporal Takács eilte mit 12 Husaren, als er seinen Rittmeister in Gefahr sah, zu Hilfe und warf sich in die Flanke der feindlichen Reiter, die durch den unerwarteten Angriff überrascht und geworfen wurden. Der Rittmeister erhielt durch diese mutige Tat so viel Zeit, seine in Unordnung geratene Mannschaft zu sammeln, den Rückzug ungehindert, ohne einen Mann verloren zu haben, mit den 40 Gefangenen anzutreten und Reichenberg glücklich zu erreichen. Korporal Takács verlor das Pferd unter dem Leib und wurde durch einen Schuß verwundet. Der Husar Stephan Szabó sprang von seinem Pferde, half dem verwundeten Korporal mit auf dasselbe und rettete ihn vor Gefangenschaft.” Korporal Takács hatte sich schon im Jahre 1809 durch sein tapferes Benehmen die silberne Tapferkeitsmedaille erworben. Der Husar Szabó erhielt die silberne Tapferkeitsmedaille. (K. A., H. K. R. 1815, Ml, 25/84, Nr. 362.)

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