Mitteilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 8. (Dritte Folge, 1914)

Major Paldus: Zwischen Elbe und Riesengebirge. Die Kämpfe der 2. leichten Division in Böhmen 1813

Zwischen Elbe und Riesengebirge. 149 tapferen Husaren Verwirrung in die Feinde, doch zogen sieh diese rasch genug in das Innere des’Wirtschaftsgebäudes zurück, wo sie dem erneuerten Angriff Trotz boten. Aufforderungen zur Übergabe wurden, selbst als die Grenzer die Verteidiger auszuräuchem versuchten, rundweg abgelehnt1). Zwar gelang es den in ihrer Angriffslust kaum zu bezähmenden Grenzern, das Tor des Gebäudes zu erbrechen und sich auch noch den Eingang in eine zweite Tür zu erzwingen2), doch zogen sich die Polen von Abschnitt zu Abschnitt zurück, stets auf baldige Hilfe hoffend, die schließlich auch nicht ausblieb. Weinzierl, dem der Kampf zwei Tote, vier Verwun­dete und fünf Pferde gekostet hatte, mußte sich in die Schluchten bei Engelsberg zurückziehen, von wo er mit 19 Gefangenen unverfolgt nach Drausendorf gelangte3). Auch bei fteichenberg kam es an diesem Tage zu Kämpfen der Vortruppen. An Anlässen hiezu fehlte es nicht. Bald tauchten von der Röehlitzer Seite die lichtblauen Dolmans der Blankenstein-Husaren auf, Pußtasöhne aus Süd­ungarn, bald wieder erschienen von Gablonz her die schwarzen Tschakos der dunkelblauen Kaiser-Husaren, Altofener Kinder, ein Schrecken für den überraschten Feind. Stets die Flanke bedrohend, von einer Schlucht in die andere sich werfend, war der Rtm. Pickl nicht aus der Nähe der Stadt zu sowie die Gefangennahme von 39 [richtig 19] Mann, nicht gerechnet die Verwundeten.” Der Korporal Videky erhielt die silberne Tapferkeits­medaille, der Husar Csernusz 4 Dukaten. (K. A., H. K. R. 1815. M 1, 25/84, Nr. 361.) ’) Poniatowski an B erthier, Gabel, 27. August, worin der Kompagnie um so höheres Lob gespendet wurde, als ihre Bedränger irrig mit 1000 Mann beziffert erscheinen. 2) „Feldwebel Joachim fiadacovich hat sich bei der Gelegen­heit, als man bei der Stadt Kratzau einen mit Mauern befestigten Meier­hof, worin eine feindliche Kompagnie sich verschanzt, den 26. August beim Sturm auf denselben besonders brav und tapfer gehalten und seine Mannschaft zur Tapferkeit nicht nur augefeuert, sondern auch in diesem Meierhof 2 Tore erbrochen. Er ist der erste eingedrungen, hat einen feindlichen Offizier und 2 Mann tot und 19 Mann kriegsgefangen gemacht.” (K. A., H. K. R. 1815, M 1, 25/84, Nr. 134.) 3) Bericht Weinzierls. Martinién weist für dieses Gefecht einen verwundeten Offizier des Weichselregiments aus.

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