Mitteilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 8. (Dritte Folge, 1914)

Major Paldus: Zwischen Elbe und Riesengebirge. Die Kämpfe der 2. leichten Division in Böhmen 1813

138 Pal dús. N e i p p e r g fand zwar, daß ihm die Russen so weit rückwärts nichts nützten imd schlug vor, sie gegen den Polzen bis Hohlen vorzuziehen. Immerhin gewährte ihm der Rückhalt hei Melnik etwas mehr Freiheit des Handelns, was er auch in einem Bericht an den Landeskommandierenden FM. Karl Graf Kolowrat-K rakowsky zum Ausdruck brachte. Er betrachtete es nunmehr als Aufgabe der 2. leichten Division, den Teil von Böhmen zwischen dem rechten Elbeufer und dem Iserkamm durch ein „aktives Hin- und Herwerfen der Truppen” so viel als möglich vor feindlichen Streifereien zu schützen. Wenn sich ein feindlicher Einbruch mit Stärke entwickeln sollte, wollte er die gegen die Brückenköpfe von Leitmeritz und Melnik führenden Straßen auf dem linken Ufer des Polzenbaches, ferner die Hauptstraßen gegen Prag und Josefstadt durch Kavallerieabteilungen so lange als mög­lich beobachten und fechtend sichern. Wenn noch eine Hoffnung vorhanden wäre, sich mit den aus Schlesien kommen­den Russen zu vereinigen, so gedachte er deren Anmarsch über das Riesengebirge an der Teufelsmauer bei Böhm. Aicha zu decken. Durch die Kavalleriestreifungen, die bereits durch das zwischen Hirschberg und Böhm. Leipa aufgestellte Husaren­regiment Liechtenstein, dann durch mehrere Abteilungen Blankenstein- und Kaiser-Husaren zwischen Niemes, Warten­berg und Reichenberg täglich vorgenommen wurden, wollte er sich weiter bestreben, dem Feind in seiner Flanke gegen Kratzau, Gabel, Haida bis an das Gebirge von Böhm. Kam- nitz Abbruch zu tun1). N ei pp erg hielt es allerdings für besser, eine ansehn­liche Streitkraft zusammenzuraffen, die jedem feindlichen Ein­fall energisch entgegenzutreten vermöchte. An Versuchen hiezu ließ er es nicht fehlen. Kolowrat schlug er vor, alle aus dem Inneren kommenden 3. Bataillone, die Landwehr und einen Teil der Festungsbesatzungen als eigenes Korps unter dem GdK. Mer veldt bei Böhm. Leipa zu vereinigen. Blücher bat er, ihm wenigstens zwei Infanterieregi­menter und einen Pulk Kosaken zu senden. Tsehoglokoff ■) Neipperg an Kolowrat, Liebenau, 25. August (K. A., F. A. 1813, Hauptarmee, VIII, 477 b).

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