Mitteilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 8. (Dritte Folge, 1914)

Major Paldus: Zwischen Elbe und Riesengebirge. Die Kämpfe der 2. leichten Division in Böhmen 1813

132 Pal dús. vor seinen Vorposten liegenden Ort Merzdorf plünderten. Un­verzüglich rückte er mit einem Zuge dahin ab. der aber gar nicht einzugreifen brauchte, da schon das Hineinsprengen eines vorausgesendeten Korporals mit 10 Husaren genügte, um die Plünderer zu verscheuchen'). Auch der Oberst Zi chy leitete seine Tätigkeit im Raum am Pölzen gut ein. Über AVapno erreichte er in einem Xaclit- marsche am 23. Hühnerwasser. Hier erfuhr er, dali in Niemes vom Feinde requiriert werde, den ein Streifkommando des Obstl. Q-arnica unter dem Obit. Jakob Szeleczky der Obstl. 1. Eskadron vergeblich zu vertreiben gesucht hatte- . Unverzüglich richtete Zichy seinen Marsch dahin und verjagte mit leichter Mühe die Polen, die drei Gefangene in seinen Händen liehen. Eine Verfolgung erwies sich als untunlich, da an der Straße nach Wartenberg zwei Regimenter, etwa 800 Reiter, mit vier Geschützen bereitstanden und die an­schließenden Wälder mit Infanterie besetzt zu sein schienen. Um jedoch dem Feinde die Lnst zu einer neuerlichen Brand­schatzung zu benehmen, rückte Zichy so weit vor, daß die Polen wohl einen großen Teil der Kolonne, nicht aber deren Ende sehen konnten. Als diese List wirkte und die Feinde umkehrten, trat auch Zichy, an den Polzenübergängen bei Plauschnitz und Kummer Posten zurücklassend, den Marsch nach Hirschberg an, wo sich die Halbeskadron Neuwirth *) *) Exhibitenprotokoll der 2. leichten Division. 2) „Als der Obit. Szeleczky in der Verfolgung feindlicher Ab- teüungen bei Niemes am 24. August, beim Überspringen eines Graben.' stürzte und sich in Gefahr befand, von 40 herbeisprengenden polnischen Lanzenreitem gefangen zu werden, stieg der Husar Paul K éthely ab, bot ihm sein Pferd und verteidigte den Oberleutnant mit seinem Karabiner, bis derselbe Zeit gewann, sich wieder an die Spitze seiner Husaren zu stellen. Durch einen Lanzenstich verwundet, verteidigte sich der Husar K é t h e 1 y dessenungeachtet mit Säbel und Karabiner und machte sogar noch 2 Gefangene. Mittlerweile war der Zug Husaren vor der feindlichen Überlegenheit zurückgewichen und K é t h e 1 y ab­geschnitten worden. Von 6 Reitern verfolgt, wehrte er sich hartnäckig und gewann eine schützende Waldung, in welcher er 4 Tage herumirrte, bis er wieder bei seiner Eskadron einrückte.” Die silberne Tapferkeits­medaille belohnte diesen Husaren. (K. A., H. K. R. 1815, M 1, 25/84, Nr. 589.)

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