Mitteilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 8. (Dritte Folge, 1914)
Major Paldus: Zwischen Elbe und Riesengebirge. Die Kämpfe der 2. leichten Division in Böhmen 1813
Zwischen Elbe und Riespngebirge. 107 Voltigeurs ihre Gewehre auf die Husaren abfeuerten, welchen es dennoch gelang, ihren Korporal herauszubringen. Aber drei Musketenkugeln hatten die Brust des Oberleutnants durchbohrt, welcher dennoch eine Strecke weit zurücksprengte und dem Rtm. Faragó zurief: «daß er verloren sei» und mit diesen Worten tot vom Pferde herabstürzte 1).” Auch bei Einsiedel war auf die Dauer kein Widerstand möglich, da der Feind allgemach beide Flanken gewann und den Obstl. Derra abermals zur Einleitung des Rückzuges in die letzte Stellung vor Reichenberg, bei Schönborn— Ratschendorf, zwang. „Hier dauerte der hartnäckigste Kampf fast eine Stunde; der Andrang des Feindes auf meine Flügel war so heftig, daß ich es wirklich bloß der Bravour dieser ausgezeichneten Truppen zu verdanken habe, daß der Feind nicht ehender nach Reichenberg kam, als ich mit dem Gros. Die Truppe zog sich sohin in dem heftigsten Feuer bis Reichenberg. Unterdessen der von hinten sich andrängende Feind benahm mir ganz die Hoffnung, Reichenberg zu retten und ich zog mich mit dem Gros nach Eichicht, die Vorposten in Röchlitz haltend. Der Verlust an Toten und Blessierten ist beträchtlich . . .2).” Bis an den Rand der Stadt Reichenberg zogen sich die Kämpfe hin8), die durch das Eingreifen der Hauptkolonne *) *) Amon, Geschichte des k. u. k. Husarenregiments Kaiser Nr.l, 311. 2) Bericht D e r r a s an K e i p per g. 3) „Oberjäger Adolf Körnich der 3. Kompagnie des 5. Jägerbataillons wurde bei der Affäre bei Wüst-Olbersdorf am 20. August kommandiert, eine Waldspitze zwischen Einsiedel und Reichenberg mit 12 Jägern zu besetzen. Kaum war er dort angekommen, als er sich von einer Kompagnie Voltigeurs angegriffen sah. Durch sein wohlangebrachtes Feuer brachte er nicht nur den Feind zum Weichen, sondern machte einen Bajonettangriff und brachte 20 Gefangene ein, die er nach Reichenberg eskortieren ließ. Die eigene Truppe wurde von dem übermächtigen Feinde geworfen und zum Rückzug nach Reichenberg gezwungen. Oberjäger Körnich bildete die Arriéregarde, verteidigte die ersten Häuser von Reichenberg so lange, bis ihm der Rückweg verlegt, seine Leute teils getötet und blessiert wurden und er kriegsgefangen in das befestigte Schloß Stolpen nach Sachsen abgeführt wurde. Hier befanden sich bereits 120 Mann Österreicher von verschiedenen Regimentern, welche dem Feinde bei kleineren Gefechten in die Hände gefallen waren. Oberjäger Körnich flößte ihnen Mut ein, munterte alle auf, sich aus