Mitteilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 8. (Dritte Folge, 1914)

Major Paldus: Zwischen Elbe und Riesengebirge. Die Kämpfe der 2. leichten Division in Böhmen 1813

doch gerieten sie in eine recht schwierige Lage, als sie sich Einsiedel näherten und in der Folge den Gersbach über­schreiten mußten. Yor dem Orte stand die 1. Majors 2. Eskadron Rittmeister Josef Faragó, vom Feind angegriffen. „Die Eskadron teilte sich, um zu beiden Seiten des Dorfes das rasche Vordringen des Feindes aufzuhalten, während sich Obit. Georg Nagy mit dem 2. Zug auf der Straße, die durch Einsiedel führt, plän­kelnd zurückzog. Als nun die letzten Plänkler unter dem Korporal Kövesdy sich der Brücke, die einen kleinen Bach mitten im Orte übersetzt, näherten, wurden sie von einer Schar feindlicher Dianen geworfen und sprengten über die Brücke, bei welcher Gelegenheit das Pferd des Korporals auf derselben zusammenstürzte. Kaum hatte Obit. Nagy die gefährliche Lage des Korporals gesehen, als er den Husaren zurief: «Verlaßt euren Korporalen nicht! Mir nach!» Von den Husaren gefolgt, jagte er gegen die Brücke zurück, den feind­lichen Lanzenträgern entgegen. Einige französische Voltigeurs waren unterdessen auch herangekommen und suchten, nach­dem sie von den einwärtigen Steigbügeln der Reiter, die sie, je zwei und zwei einen Voltigeur zwischen sich aufstehend, mitgebracht hatten, herabgesprungen waren, einige neben der Brücke stehende Weidenbäume zu gewinnen. Korporal Kövesdy hatte sich indessen aufgeralft, parierte die Lanzen­stöße der ihm nahe kommenden Ulanen, so gut es ging, mit seinem Säbel und war eben im Begriff, sich zu seinen heransprengenden Kameraden zu flüchten, als die in der Ent­fernung von einigen Schritten neben den Bäumen stehenden 5. Jägerbataillons beim Rückzug von Wüst-Olbersdorf nach Reichenberg am 20. August. Er schloß sich den Plänklern der 1. Majors 2. Eskadron von Kaiser-Husaren bei den heftigen feindlichen Angriffen mutig an. Als die Eskadron an einem Defilé von der gegnerischen Kavallerie ge­drängt wurde, schoß er 3 Kosaken vom Pferde, verschaffte den eigenen Husaren Zeit, den Engpaß zu passieren. „Bei Einsiedel streckte er den feindlichen Anführer durch einen wohlgezielten Schuß nieder, wodurch Unordnung bei dem nachdrängen­den Feinde einriß, die Kaiser-Husaren gewannen Zeit und konnten ohne Verlust den Rückzug fortsetzen. Obit. v. Nagy war Zeuge dieser tapferen Tat. Der Patrouilleführer Heinrich Macherh am mer aus Rromau in Mähren, 20 Jahre alt, diente seit 1809.” (K. A., H. K. R. 1815, Ml, 25/84, Nr. 63.)

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