Mitteilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement. Erzherzog Johanns "Feldzugserzählung" 1809 (1909)

Vorwort. Die reichen Bestände des gräflich Meranschen Archivs in Graz bieten nach vielen Richtungen hin eine schier un­erschöpfliche Fundgrube. Die ordnende Hand des Erzherzogs Johann hat reichhaltiges Aktenmaterial, Korrespondenzen, Berichte aus der Zeit seines reichbewegten Lebens gesammelt und gesichtet, sein ausgeprägt historischer Sinn hat dazu vielfach wertvolle Kommentare geliefert. Niemand, der sich in die Geschichte der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts vertieft, wird achtlos an diesen Aufzeichnungen vorbeischreiten dürfen. Ganz besonders gilt dies jedoch für die Beurteilung der Ereignisse, die sich im denkwürdigen Jahre 1809 auf heimischem Boden zutrugen. Es ist bekannt, daß der damals noch jugendliche Erz­herzog — er zählte erst 2g Jahre — sowohl in politischer als in militärischer Beziehung eine hervorragende Rolle spielte. In seinen letzten Lebensjahren war der kaiserliche Prinz an der Arbeit, eine Geschichte seines Wirkens vor­zubereiten und er hat sorgsam alles ihm nur irgendwie wichtig Scheinende bis zum Jahre 18x6 zusammengefaßt und das Gerippe zu seiner „Lebensbeschreibung” fertig­gestellt. Mit auffallender Wärme, ja mit Liebe ist das Jahr Neun bedacht. Universitätsprofessor Dr. Hans von Zwiedinek- Sü den hörst hat das Aktenmaterial, soweit es der Lebens­beschreibung beigefügt ist und sich auf die Zeit vom Be­ginn des Rückzuges der innerösterreichischen Armee bis zum Frieden von Schönbrunn bezieht, herausgegeben und

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