Mitteilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 5. (Dritte Folge, 1907)
Hauptmann Paldus: Johann Christoph Müller. Ein Beitrag zur Geschichte vaterländischer Kartographie
72 P a 1 d u s. matico desoripta; et a generosis Moraviae Baronibus quibusdam correcta.”1) (1:450.000.) 1 gest. Blatt — und -vom Leibarzt des Kaisers Maximilian II., Dr. Joh. Crato, an Abr. Ortelius übersendet. Es folgt nun die Karte des berühmten Joh. Arnos Oomenius, eine Verbesserung des Fabricischen Kartenbildes von Mähren unter dem Titel1 2): „Moraviae Nova et Post Omnes Priores Accuratissima Delineatio. Auctore J. A. Co- menio. A. Goos sculpsit.”3) Von Comenius bis auf Müller soll nur noch, von den vielen Nachstichen niederländischer Kartographen abgesehen, der großen, schön ausgeführten und selten gewordenen Karte des berühmten G. M. Vis eher4) gedacht werden. Sie führt den Titel: „Moravia Marchionatus Perlustratus & Delineatus ä G. M. Vischer Tyrolensi Mathematico Caesareo. Johannes Tscherning sculpebat Brigae.” 12 gest. Blätter (1:185.000), mit den Ansichten von „Ollmütz” und „Brünn mit der Vöstung Spilberg”. Ober dem Maßstab befindet sich das Porträt Vischers mit der Inschrift: „Aetatis suae 64 comp. A. 1692, April 22.”, darunter eine Magnetnadel und ein Wappen mit der Inschrift: ,,Vates Obtemperat Fatis.” Das Wappen enthält einen Fisch und darüber einen Lorbeerkranz.5) Sie ist eine ganz artige Karte, ohne jedoch die auf Messungen beruhende Karte des Joh. Christ. Müller annähernd zu erreichen. „Tabula Generalis Marchionatűs Moraviae in sex circulos divisae quos Mandato Caesareo accurate emensus hac mappa 1) Ortelius, Theatrum Orbis Terrarum 1592. 2) Matzura, Die ältest, u. alt. Landkart. v. Mähren, 287. 3) In dem Atlas Mercator-Hondius 1633 erscheint sie unter dem Titel: „Marchionatus Moraviae.” Auct. J. Comenio. Amstelodami. Excudit Henricus Hondius (1:465.000). 1 gest. Blatt. In dem Werke: „Mars Moravicus. Sive Bella horrida et cruenta etc. descript, ä Th. J. Pessina de Czechorod” 1677, ist die Kopie der Karte des Comenius als „Moraviae olim Begnum nunc Marchionatus. Sam. Dwórzak sc.”. 1677, 1:470.000, 1 gest. Blatt, auf S. 61 beigegeben. Sie besitzt eine Kreiseinteilung. 4) Das Landkartenkabinett der erzherzogl. Kunstsammlung Albertina in Wien besitzt ein Exemplar. s) Vergl. Matzura, Die ältest, u. alt. Landkart. v. Mähren, 299.