Mitteilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 5. (Dritte Folge, 1907)
Hauptmann Paldus: Johann Christoph Müller. Ein Beitrag zur Geschichte vaterländischer Kartographie
Ein Beitrag zur vaterländischen Kartographie. 63 Karte Müllers keine Komitatsbezeichnungen mit Ausnahme des an der ungarischen Grenze gelegenen Komitats Zolnok- interior. Anstatt einer politischen Einteilung trägt die Karte folgende Inschriften: im Nordosten: „Sedes Seculicae”, als Sitz der den Urtypus des Magyarentums tragenden Szekler, welche lange Zeit als Verteidiger der Grenze sich freiheitlicher Rechte erfreuten. Im Süden: „Sedes Saxonicae”, als das Land der eingewanderten Deutschen, der meist gewerbetreibenden Sachsen. Im Quellgebiete der Maros liegt das reizende Tal Giergio (Gyergyó). Bei Kronstadt ist die zumeist von Sachsen bewohnte fruchtbare Gebirgslandschaft „Bortzerland” (Burzenland) ihren Namen von dem in die Aluta mündenden Burzenbach (Burza) tragend, mit dem Burzenländer Gebirge im Süden. Nördlich davon breitet sich die von der Aluta durchflossene, größte und anmutigste Ebene Siebenbürgens, die „Háromszék’’ aus. Am Westfuß der Transylvanisehen Alpen steht „Vallis Haczeg”, das malerisch-schöne Hátszeger Tal, in dessen Hintergrund sich der gewaltige Eetyezat erhebt. Croatiae Regnum.x) Das Königreich Kroatien scheidet sich in der Müll ersehen Karte von dem Königreich Sla- * S. Transilvanie” etc. Nach Müller enthält die politische Einteilung des Landes die interessante Karte: „Nova et accurata geometrica Mappa Daciae Mediterraneae seu moderni Principatus Transilvaniae etc. cura Architecturae Militaris Protribuni Joh. Conradi de Weiß commensurata et delineata” Lutsch delin : 1:180.000. 12 gez. Blätter mit 1 Band Beschreibung. 1735. (K. A., Kartenabt. B IX a 713.) Die beste Karte von Siebenbürgen nach Müller im XVIII. Jahrhundert ist die große Aufnahme des Landes zur Zeit Kaiser Josefs IL, die sogenannte Josefinische; sie führt den Titel: „Original-Aufnahms-Karte des Großfürstenthums Siebenbürgen, geometrisch aufgenommen und bearbeitet in den Jahren 1769—1773 unter der Direction des Obristen von Fabris” etc. 1:28.800, 280 gez. Blätter mitlBd. Beschreibung. (K. A., Kartenabt. B IX a 715.) ’) Ortelius, Theatrum Orbis Terrarum 1592, bringt auf S. 88 eine Karte von: „Schlavoniae Croatiae, Carniae, Istriae, iBosniae, finitimarumque regionum nova descriptio, Auctore Augustino H i r sv o g el i o”. 1 gest. Blatt, nicht datiert; sowie auf S. 87, eine Karte von „Illyricum”, von Joan. Sambucus, 1572. 1 gest. Blatt. Selbständige kartographische Arbeiten über Kroatien und Slavo-