Mitteilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 5. (Dritte Folge, 1907)

Hauptmann Paldus: Johann Christoph Müller. Ein Beitrag zur Geschichte vaterländischer Kartographie

44 Paldus. auf die steilen Höhen der Plissivitza (Pljesevica planina); das Lapatzka polje vallis (Dl. Lapac) den Türken überlassend, kreuzt sie hierauf den Weg von Grn. Lapac über den Lubardenik (Lumbardenik) nach dem Mazin polje, seit dem Übergang von Sellave die fünfte Verbindung über das Gebirge. Nach Passierung des Lumbardenik streicht sie über den Debelo berdo (Ondina?) an der Unaquelle vorüber, auf den Popistak (Posták) Montes. Weiter über felsige Höhen zwischen dem Tiskovac p. und dem Blavna (Plavno) polje im Osten, dem Popinska polje (Mala Popina) und der Zermanja (Zrmanja) im Westen, führt sie über den Kita berdo ihrem Ende zu. Die Lager der beiderseitigen Grenzkommissionen waren bei Sluin, Dreznik, Bihac, im Korenicatal, bei Lapac und in der Ebene von Popina. Der Punkt in Sektion XXIV, wo sich die Grenzen dreier Reiche berühren, ist folgend beschrieben: „Veliko berdo, M., cujus Summitas Medvina Glavitza, id est Caput Ursinum, dicitur; Super qua, erectus, é petra Cumulus, Triplex Confinium, Caesareo Turcico Venetum, denotat”. Es war dies der heutige 740 m hohe Medvedjak im Debelo brdo, von wo die Grenzkommissionen hinunterschauten in das romantische Kerkatal, vor sich den 1148 m hohen Promina, zu ihren Füßen Knin. Im Osten türmten sich die Denara M. (Dinarische Alpen) auf und im Westen schweifte der Blick über die Zrmanja zum Velebit. Hier wurde zum Zeichen, daß sich die kaiserlichen, türkischen und venetianischen Grenzen vereinigen, eine steinerne Grenzsäule errichtet. In der Sektion XXV beginnt die detaillierte Darstellung des Grenzzuges in Siebenbürgen bei dem „Triplex Confinium, sive Extremus Valachiae terminus, quo antiqui Limites Tran- sylvanico-Valachici, cum Temisvarinis se conjungunt, et novi Limites inchoant.” Dieses Triplex Confinium befindet sich auf dem Murarul M. (dem heutigen 2231 m hohen Murariu). Von hier führt die Grenzlinie über das Gebirge an die Maros als „Pars Confinium Transylvaniam ä Banatu Temisvarino separantium”; sie enthält 70 künstlich markierte Grenzpunkte, und durchläuft in der Karte die Sektionen XXV his XXIX.

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