Mitteilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 5. (Dritte Folge, 1907)

Hauptmann Paldus: Johann Christoph Müller. Ein Beitrag zur Geschichte vaterländischer Kartographie

Johann Christoph Müller1) wurde am 15. März 1673 als Zweitältester* 2) Sohn des Präzeptors Johann Müller zu Nürnberg in der Yorstadt Wöhrd geboren. Schon in zarter Jugend brachte er der Kunst und Wissenschaft große Liebe entgegen. Nach zurückgelegten humanistischen Studien genoß er in seiner Vaterstadt durch vier Jahre bei dem tüchtigen Astro­nomen und Kupferstecher Eirnmart einen gründlichen Unter­richt in der Mathematik und Zeichenkunst. Am 21. März 1696 kam der junge, trefflich vorgebildete Müller in die Dienste des gelehrten kaiserlichen Obristen Graf Marsigli3) nach Wien, der ihn zu verschiedenen x) Biographien.: Hist. Nachrichten von den Nürnberg. Mathematicis n. Künstlern. Joh. Gabr. Doppelmayr, Nürnberg 1730. — Wills Nürnb. Gelehrten-Lexikon, Nürnberg 1756. — Wurzbach, Biogr. Lexikon, 19. Bd. 2) Sein älterer Bruder war Johann Heinrich Müller, geb. am 15. Jänner 1671, Prof. P. Physices in Nürnberg, heiratete gegen 1706 Maria Klara, die Tochter des berühmten Astronomen J. Christian Eirnmart, welche jedoch schon 1707 starb. Nach dem Tode Eimmarts erhielt er die Kollektion der während 26 Jahren gemachten astronomischen Beobachtungen und übernahm die Leitung seines Obser­vatoriums. Heinrich Müller übernahm 1710 die Professur der Mathe­matik und Physik in Altdorf, während die astronomischen Instrumente des Observatoriums in den Gebrauch und in die Aufsicht des Joh. Gabriel Doppelmayr übergingen. Prof. Heinrich Müller starb am 15. März 1731. (Doppelmayr, Hist. Nachricht v. d. Nürnb. Mathem. u. Künstl.) — Sein jüngerer Bruder war Joh. Matth. Müller, später Collegam au einer Schule in Nürnberg. (K. A., Yerlassensch. 1721, 327.) s) Luigi Fernando Graf Marsigli, k. k. General, Naturforscher und Geograph, geb. zu Bologna am 10. Juli 1658, gest. ebenda am 1. November 1730. Er wurde am 24. Mai 1689 zum Obristen, am 24. Jänner 1700 zum Generalfeldwachtmeister befördert, am 4. Februar 1704

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