Mitteilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 5. (Dritte Folge, 1907)

Hauptmann Paldus: Johann Christoph Müller. Ein Beitrag zur Geschichte vaterländischer Kartographie

10 Paldus. Das XVII. Jahrhundert bildet die Periode des Über­ganges zur Triangulation und geodätischen Aufnahme, die unter Cassini de Thury in der Mitte des XVIII. Jahr­hunderts begann. Durch die Erfindung von neuen Methoden in der Beobachtung gelingt es, eine sichere astronomische Basis für den weiteren Aufbau in der Kartographie zu schaffen und die Wege für deren Fortschritt zu ebnen. So war es im allgemeinen um die Kunst, die Erdgemälde darzustellen, beschaffen, als der kaiserliche Ingenieurhaupt­mann Joh. Christ. Müller seine kartographische Tätigkeit begann. Eine kurze Schilderung seines Lebensganges möge vorerst die Grundlage veranschaulichen, auf der seine Werke emporwuchsen. offenbar Baumrinde, Wachs, Bretter, Gips, Silber etc., so z. B. die auf Baumrinde gezeichneten Indianerkarten (Peschel-Ruge, Gesch. d. Erdkunde, 215, Note 2) sowie die drei silbernen und der goldene Tisch Karls des Großen (ebenda 103, Note 3), die im Jahre 1896 entdeckte „Mosaikkarte von Madeba”, deren Alter in das VI. Jahrhundert verlegt wird und über welche sich schon eine reiche Literatur gebildet hat. (Oberhummer, Bericht über Länder- u. Völkerkunde d. antik. Welt. — Geogr. Jahrb., Wagner, 1906, 141.)

Next

/
Thumbnails
Contents