Mitteilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 4. (Dritte Folge, 1906)

Das k. und k. Kriegsarchiv in seinem neuen Heim

Das k. und k. Kriegsarchiv in seinem neuen Heim. XIII das Kriegsarchiv befindet, nicht den strengsten Anforderungen bezüglich der Feuersicherheit entspricht, so muß daran sofort das Bekenntnis geknüpft werden, daß dieses Bedenken zu jener Zeit, als es sich um die Entscheidung handelte: Über­siedeln in die Stiftskaserne oder nicht, allseits die schwerste Sorge hervorrief. Daß man sich dann doch zur Übersiedlung entschloß, war die Folge der Erwägung, daß es mit der Feuersicherheit im alten Hanse noch schlechter bestellt war, als im neuen zu erwarten stand, daß die Adaptierung des Akademietraktes zu vollständig feuersicheren Unterkünften sehr hohe Geldbeträge erfordert hätte, die nicht zur Ver­fügung standen und wenn sie da gewesen wären, beinahe zur Schaffung eines neuen Gebäudes hingereicht hätten, end­lich daß es möglich erschien, durch eine weitgehende Ver­teilung der brennbaren Vorräte der Gefahr einer raschen Ausbreitung eines Brandes entgegenzuwirken. Was mit den geläufigen Mitteln geschehen konnte, um eine Feuersgefahr abzuwenden, ist ausgeführt worden. Mit der Feuersicherheit im engsten Zusammenhang steht die Art der Beheizung und Beleuchtung. Eine moderne Zentralheizanlage konnte in das alte Haus nicht eingebaut werden; dafür wurde der größte Teil der Bäume, darunter die Bibliothek und die Kartenabteilung ganz, von der Schriftenabteilung alle zu Aktendepots bestimmten Zimmer mit Gasöfen versehen; nur in den rein zu Kanzleizwecken dienenden Zimmern sind Kachelöfen mit Kohlenfeuerung ein­gestellt. Die künstliche Beleuchtung erfolgt durchaus und ausreichend mit Gaslicht (Anerbrenner), wird aber hoffentlich wenig in Anspruch genommen werden, da die Bäume genug Tageslicht empfangen und die Arbeitsstunden (9 Uhr vor­mittags bis halb 3 Uhr nachmittags) in eine Tageszeit fallen, wo nur bei außergewöhnlich trüben, nebligen Tagen eine künstliche Beleuchtung zeitweise notwendig wird. Die Einbruchsicherheit ist tunlichst gewährleistet durch die Vergitterung aller Fenster des Souterrains gegen die Stiftgasse und den Akademiehof, durch den Abschluß der einzelnen Gebäudeteile mittelst Eisengitter gegen das in Benützung stehende südliche, und durch vollständige Ab­mauerung gegen das nördliche Stiegenhaus; endlich wurden

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