Mitteilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 4. (Dritte Folge, 1906)

Das k. und k. Kriegsarchiv in seinem neuen Heim

XIV Das k. und k. Kriegsarckiv in seinem neuen Heim. in einem Raume der Kartenabteilung einige Fenster, die auf eine angrenzende Dachfläche münden, mit eisernen Laden ver­sehen. Eine entsprechende Anzahl von Fenster gittern ist zum Offnen eingerichtet, um im Falle eines Brandes die bedrohten Aktenbündel auf dem kürzesten Wege ins Freie schaffen zu können. Fügt man nun noch hinzu, daß im Hause eine aus­reichende Anzahl von Ausflüssen für Trink- und Nutzwasser besteht, daß ein kleiner, passend gelegener Aufzug die Beför­derung von Archivmaterial durch alle drei Geschosse hindurch wesentlich erleichtert, daß die Direktion des Kriegsarchivs durch ein internes Telephon mit allen ihren Abteilungen, durch den Anschluß an das Staatstelephon mit der ganzen Außenwelt verkehren kann, daß endlich ein eigener Portier den Personenverkehr beim Haupteingang (Stiftgasse Nr. 2) überwacht, so ist hiemit die Aufzählung aller technischen und personellen Vorkehrungen érschöpft, die dem Kriegs­archiv nunmehr zu gute kommen. Die Übersiedlung selbst, also die Überführung des Ma­terials und der Einrichtung, hat sich im großen ganzen leicht und glatt abgewickelt. Es soll nicht verschwiegen werden, daß gerade diesem Geschäft mit einiger Besorgnis entgegen­gesehen wurde; Erfahrungen über die Beförderung solcher Massen hatte eigentlich niemand. Glücklicherweise stand genügend Zeit zur Verfügung ; man konnte daher gewisser­maßen mit einem Versuch beginnen und die daraus gewon­nene Erfahrung für die Festsetzung eines geregelten Betriebes verwerten. Hauptbedingung für die anstandslose, ununter­brochene Beförderung war die Bereitstellung der Kasten und Stellagen für die bleibende Einstellung jener Schriften oder Bücher, deren Überführung jeweils im Zuge war; denn ein vorläufiges Ablagern, etwa in den Gängen, und ein nach­trägliches Einstellen hätte sicherlich zu Verwirrungen geführt und die ohnehin beschwerliche Arbeit unnötig vermehrt. Große Erleichterung gewährte in dieser Beziehung die befrie­digende Einhaltung der vorgeschriebenen Termine für die Lieferung der neubestellten Stellagen und Kasten; mehr Kopf­zerbrechen hingegen verursachte das Abbrechen und Wieder­aufstellen der vielen schon vorhandenen Kasten. Es ist durchaus

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